ÖFB-Präsident im Krisenmodus

Verbandsspitze trifft sich am Donnerstag zu einer richtungsweisenden Sitzung

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich muss sich am Donnerstag wohl einigen unangenehmen Fragen stellen.
ÖFB-Präsident Gerhard Milletich muss sich am Donnerstag wohl einigen unangenehmen Fragen stellen. © APA/Gindl

Das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes trifft sich am Donnerstag in Wien zu einer richtungsweisenden Sitzung.

Verbands-Präsident Gerhard Milletich will bei diesem Meeting Vorwürfe entkräften, wonach er seine Position nutzte, um für die Publikationen seines Verlagshauses Anzeigenkunden zu gewinnen. Dementsprechende Berichte gab es in „Kurier“ und „News“.

OÖFV-Boss im Fokus

Oberösterreichs Landeschef Gerhard Götschhofer, so wie Salzburgs Herbert Hübel und Tirols Josef Geisler ein deklarierter Gegner Milletichs, hat angekündigt, in der Sitzung Infos zu liefern, die ein Fehlverhalten belegen sollen.

„Wenn es Beweise geben sollte, haben wir ein Problem, aber ich gehe derzeit nicht davon aus“, sagte Vorarlbergs Präsident Horst Lumper. Er wisse allerdings nicht, welche Infos von Götschhofer kommen werden. Nach Ansicht des Juristen und der Mehrheit im ÖFB-Präsidium würden die bisher von Milletichs Gegnern gelieferten Infos eine Ablöse nicht rechtfertigen.

Dennoch köchelt die Diskussion um den ÖFB-Präsidenten weiter, was für Österreichs größten Sport-Fachverband mehr als nur eine mühsame Personaldebatte bedeutet. Mit Milletich ganz eng verbunden ist das Infrastruktur-Projekt in Wien-Aspern, welches sich auf eine mittlere zweistellige Millionensumme beläuft.

Wackelt Mega-Projekt?

Der Burgenländer ist ein klarer Befürworter des noch von Ex-ÖFB-Boss Leo Windtner initiierten Bauvorhabens. Sollte Milletich sein Amt aber abgeben müssen, wäre wohl auch das größte Infrastruktur-Projekt in der ÖFB-Geschichte ad acta gelegt.

Mit Jahresende verfallen finanzielle Garantien, deshalb ist dafür ein Beschluss bei der letzten Präsidiumssitzung des Jahres am 16. Dezember notwendig.

Sollte es nicht dazu kommen, wäre die Errichtung der neuen ÖFB-Geschäftsstelle und der Trainingsplätze wegen der Inflation und steigender Baukosten wohl nicht mehr leistbar.

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