Österreichs Asse paddeln um ihre Olympia-Chance

Für Adriana Lehaci platzte der Traum von Paris unmittelbar vor den Bewerben in Szeged

Für Kanutin Adriana Lehaci zerplatzte der Traum vom Olympia-Start 2024 aus gesundheitlichen Gründen
Für Kanutin Adriana Lehaci zerplatzte der Traum vom Olympia-Start 2024 aus gesundheitlichen Gründen © VO/Binder

Für Adriana Lehaci ist schon vor der europäischen Restplatz-Regatta im Flachwasser-Kanu am Mittwoch und Donnerstag in Szeged der Traum von einer Olympia-Teilnahme in Paris geplatzt. Die 19-jährige Oberösterreicherin wollte mit ihrer 33-jährigen Schwester Ana-Roxana Lehaci im Kajak-Zweier im letzten Moment die Qualifikation für die Spiele schaffen, doch eine Erkrankung mit Fieber und Schüttelfrost schon seit dem vergangenen Wochenende machte eine Teilnahme unmöglich.

„Es ist einfach so bitter, und es schmerzt gerade richtig. Wir haben in den letzten Monaten so viel Zeit und Energie hineingesteckt und uns richtig auf dieses Rennen gefreut. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu verpassen ist das eine, dass wir nicht einmal die Möglichkeit haben, dafür zu kämpfen, das andere“, kommentierte Lehaci am Dienstag.

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„Adriana ist so krank, das hätte keinen Sinn ergeben. Auch ohne ihre Erkrankung wäre der Kampf um das Olympia-Ticket unglaublich eng geworden. Es sind einfach wirklich sehr viele schnelle Boote dabei“, meinte ihre große Schwester Ana-Roxana dazu.

Die Lehaci-Schwestern hatten Anfang April in Mailand als Zweite über 500 Meter überzeugt. Während ihre jüngere Schwester noch mehrere Chancen hat, wird es für Ana-Roxana wohl der letzte Olympia-Anlauf werden.

Geringe Chancen

Ob Österreich im Kanu auf Flachwasser in Paris dabei sein wird, entscheidet sich nun in den Einer-Bewerben allesamt am Donnerstag. Neben Lehaci (500 Meter) versuchen sich auch Timon Maurer im Kajak sowie Manfred Pallinger im Canadier (beide 1.000 Meter).

Maurer hat vor einem Monat mit einem 500-m-Sieg in Mailand aufgezeigt, über die doppelte olympische Distanz zeigte er mit Rang vier ebenfalls einen Aufwärtstrend, in seinem neuen Boot. „Wir haben gesehen, dass das neue Boot funktioniert“, erklärte Coach Daniel Lipcsei. Der Niederösterreicher Maurer schöpfte aus dem wichtigen Wettkampfvergleich Mut. „Speziell was den 1.000er betrifft, habe ich gezeigt, dass ich ohne Probleme mithalten kann.“ Freilich werden in Szeged in seiner Bootsklasse nur zwei Olympia-Tickets vergeben.

Von Freitag bis Sonntag geht es im ungarischen Paddel-Revier mit einem Weltcup-Event weiter, mit dabei wird dann auch Saman Soltani sein. Die in Österreich lebende und auch mit den Lehaci-Schwestern trainierende Iranerin ist in der vergangenen Woche für die Paris-Spiele vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ins Refugee-Team nominiert worden. Soltani wird über 500 und 1.000 m starten, davor aber schon für die rot-weiß-rote Elite die Daumen drücken. „Ich hoffe, dass sie sich ein Olympia-Ticket erkämpfen können“, betonte die 27-Jährige.

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