Österreichs Handball-Herren träumen vom nächsten Coup

Beim Qualifikationsturnier in Hannover warten zwei Startplätze für die Olympischen Spiele in Paris

Österreichs Männer durften nach dem EM-Vorrundenspiel gegen Spanien jubeln, jetzt soll in Hannover ein Traum wahr werden.
Österreichs Männer durften nach dem EM-Vorrundenspiel gegen Spanien jubeln, jetzt soll in Hannover ein Traum wahr werden. © APA/Manhart

Rund sieben Wochen nach dem umjubelten Platz acht bei der EM nehmen Österreichs Handball-Herren den nächsten historischen Erfolg ins Visier. In Hannover bietet sich von Donnerstag bis Sonntag die Chance auf die erste Olympia-Teilnahme der ÖHB-Männer seit 1936. „An den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen zu können, wäre für uns alle die Erfüllung eines Kindheitstraumes“, meinte Routinier Robert Weber dazu.

Teilnahmen in Mannschaftssportarten haben für Österreichs Athleten bei Sommerspielen Seltenheitswert. Zwölfmal war Rot-Weiß-Rot bei den 32 Auflagen seit 1896 diesbezüglich vertreten, die Silbermedaillen im Männer-Fußball und -Feldhandball 1936 in Berlin ragen dabei heraus. Seit 1952 (Fußball und Hockey der Männer) gelang überhaupt nur viermal die Qualifikation, jeweils im Frauenbereich. 1980 waren es die Hockey-Frauen, 1984, 1992 und 2000 jeweils die Handballerinnen.

„Wir alle haben immer von Olympia geträumt. Jetzt haben wir die große Chance, den Traum wahr werden zu lassen, und die wollen wir nützen“, erklärte Tormann Constantin Möstl, der mit seinen zahlreichen Paraden großen Anteil an der starken EM-Vorstellung der Österreicher hatte.

Starke Gegner

Die Herausforderungen sind freilich groß. Neben Afrika-Vizemeister Algerien (am Samstag, 17.30 Uhr) warten zum Auftakt am Donnerstag (20.15) Kroatien und am Sonntag (14.10, alle Spiele live in ORF eins) Turniergastgeber Deutschland.

Die beiden Topteams des Viererturniers lösen das Ticket für Paris.

Es wird in der fast 11.000 Zuschauer fassenden ZAG-Arena also ähnliche Überraschungen brauchen wie noch vor wenigen Wochen, als die Truppe von Trainer Ales Pajovic mit dem 28:28 gegen die Kroaten in der Vorrunde bzw. dem 22:22 gegen die Deutschen in der Hauptrunde der EM für handfeste Überraschungen sorgte. Zu hoffen bleibt für die Österreicher, dass man nach wie vor auf der Euphoriewelle schwimmt.

Mit Pajovic verfügt das ÖHB-Team immerhin über einen Cheftrainer mit olympischer Erfahrung. Als Aktiver war der 45-Jährige 2000 in Sydney und 2004 in Athen mit Slowenien mit von der Partie. „Es ist ein einmaliges Erlebnis im Leben eines jeden Sportlers. Uns steht ein schweres Turnier bevor, aber mit einer guten Deckung, viel Herz und Kampf können wir uns für Paris qualifizieren.“

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