Österreichs Ski-Damen: Ein letztes Mal in diesem Winter Vollgas

Beim Weltcup-Finale in Saalbach: Favoritin auf die Abfahfts-Kugel ist aber Lara Guth-Behrami

Stephanie Venier © APA/EXPA-Groder

Österreichs Speed-Frauen kündigen ein letztes Halali in diesem Ski-Winter an. Die Abfahrt am Samstag (11.15 Uhr/live ORF 1) ist, sofern das Wetter mitspielt, die finale ÖSV-Chance auf eine Kristallkugel im Frauen-Weltcup 2023/24. Es wäre die erste im Speedmetier seit Nicole Schmidhofer 2019 in der Abfahrt. Die Trümpfe hält aber erneut Lara Gut-Behrami in Händen. Die Schweizern könnte sich zu einem elitären Kreis gesellen.

Nur Lindsey Vonn (2010, 2012), Tina Maze (2013) und Mikaela Shiffrin (2019) gelang es bisher, in einem Winter gleich viermal Kristall zu erobern. Den Gesamtweltcup, Riesentorlauf- und Super-G-Weltcup hat die Schweizerin bereits gewonnen. Mit dem Vorsprung von 68 Punkten auf Stephanie Venier und 72 auf Cornelia Hütter greift Gut-Behrami (369) nach ihrer neunten Weltcup-Kugel, ihrer ersten in der Abfahrt.

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Venier holte sich mit Platz vier im Super-G Zuversicht für ihre stärkere Disziplin. „Locker und voll drauflosfahren, einfach ruhig bleiben, Freude haben – dann wird das schon hinhauen“, nahm sich die Tirolerin vor, um die bisher so souverän auftretende Gut-Behrami vielleicht doch noch zu stressen. „Ich werde auf keinen Fall zurückstecken. Ich werde schon was riskieren müssen, um ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen.“

Ohne das verpatzte Crans-Montana-Wochenende und den Nichtantritt in Val d’Isere wäre für Venier (“mein Grundspeed passt“) noch eine bessere Ausgangslage möglich gewesen. „Im Nachhinein wurmt es mich, dass ich in Val d’Isere krank war, damit geht mir eine Abfahrt ab“, erinnerte die Cortina-Siegerin, die 2019 in der Abfahrtswertung schon einmal Zweite geworden ist.

Hütter verpasste am Freitag die Super-G-Kugel als Fünfte doch klar. Spuren hinterließ das Rennen bei ihr, als sie zu nahe an ein Tor heranfuhr. Mit Physiotherapie wollte die Steirerin die harte Muskulatur um die Schulterpartie binnen 24 Stunden in den Griff kriegen. „Skifahren tut man mit den Füßen und Gott sei Dank nicht mit der Schulter.“ Auf eine finale Kampfansage ließ sie sich am Freitag nicht ein, sprach lediglich von einer „Chance“ vor dem Urlaub „noch ein paar Punkte anzuschreiben“.

Gelingt doch noch der Coup, wäre es erst der zweite Abfahrtsgesamtsieg für die Österreicherinnen seit den Rücktritten von Renate Götschl (letzte Kugel: 2007) und Michaela Dorfmeister (2006). Dass die Entscheidung noch offen ist, liegt wohl auch am Fehlen von Sofia Goggia. Italiens Speed-Queen musste ihre vierte kleine Abfahrtskugel in Folge nach einem Schienbeinbruch im Februar abschreiben und liegt dennoch auf Rang zwei. Bereits jetzt steht fest, dass die Gewinnerin den niedrigsten Punktestand seit Lindsey Vonn 2013 aufweisen wird.

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