Pfeife bleibt trotz Gewalt nicht stumm

Unterhaus-Schiedsrichter Sylejman Fejziu
Unterhaus-Schiedsrichter Sylejman Fejziu © OÖFV

„Am Tag darauf hatte ich das Gefühl, dass ich nicht pfeifen kann“, gestand Unterhaus-Schiedsrichter Sylejman Fejziu, der wie berichtet beim Reserve-Nachtrag zwischen Buchkirchen und Blaue Elf Wels (1. Klasse Mitte-West) von einem Spieler einen Schlag kassierte.

Doch über 200 WhatsApp-Nachrichten sowie rund 75 Anrufe, darunter auch welche von FIFA-Unparteiischen, bewegten den 33-Jährigen zum Umdenken.

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Viele Kollegen unterstützen

Fejziu leitete die dritte Runde im OÖ-Ladies-Cup zwischen Kematen und Krenglbach, stand beim Bezirksliga-Ost-Duell Bad Hall gegen Doppl-Hart an der Linie und pfiff am Sonntag bereits wieder in der 1. Klasse Mitte-West.

„Zum Glück nicht die Reserve, sondern die Kampfmannschaft“, meinte Fejziu, vor dem Match Gaspoltshofen gegen Kallhammit, schmunzelnd und ergänzte: „Ich lasse mich sicher nicht unterkriegen, will dieses Erlebnis schnell vergessen und es kommen wieder viele Kollegen zur Unterstützung mit.“

Da der Schiedsrichter „immer der Unbeliebte“ ist, hat Fejziu die Drohungen des Wels-Akteurs zuerst nicht ernst genommen. „Emotionen gehören dazu, aber die Situation hat sich nicht beruhigt. Hätte ich die Polizei nicht gerufen, hätte es noch viel schlimmer ausgehen können. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich so reagiert habe und dass es mir passiert ist. Ein junger Kollege wäre wahrscheinlich nie wieder auf einen Platz gegangen, auch nicht zum Zuschauen“, erklärte Fejziu, der sich zudem mit einem Schreiben an den oö. Fußball-Verband (OÖFV) wandte, damit derartige Gewalt-Delikte in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Von Daniel Gruber

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