Nach der WM-Generalprobe auf den neuen Trondheim-Schanzen geht es für die Elite der Skispringerinnen zur Weltcup-Premiere im Skifliegen. Vom Weltrekord-Bakken in Vikersund sind Eva Pinkelnig und Co. auch 2023 geflogen, aber noch ohne Weltcup-Status.
Unverändert ist, dass am Wochenende nur ein qualifizierter Kreis von Athletinnen teilnehmen darf. Vom ÖSV haben außer Pinkelnig Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Sara Marita Kramer das Ticket gelöst. Letztere passt aber.
Die Salzburgerin kam in Trondheim von Normal- und Großschanze lediglich auf die Ränge 13 und 23 und rangiert im Gesamtweltcup auf Position 13. Die Saison ist wie die vorherige für die 22-Jährige nicht wunschgemäß verlaufen. „Bei Sara haben wir entschieden, dass wir es dieses Jahr auslassen“, erklärte ÖSV-Cheftrainer Bernhard Metzler.
„Sie hat momentan ein bisschen Schwankungen drin. Sara hat sicher die Möglichkeiten dazu und würde das auch meistern. Da zweifle ich kein Stück daran. Es geht aber im Endeffekt darum, dass sie sehr weit fliegt und dass es ihr Spaß macht.“
200er ist ein Saisonziel
Das ist bei Pinkelnig derzeit zweifellos der Fall. Abgesehen davon hat die Vorarlbergerin „auf dem Monster-Bakken“ noch ein wichtiges Vorhaben. „Schauen wir, dass wir in Vikersund den 200er holen, dann wäre das Saisonziel auch erreicht“, erklärte die 35-Jährige, die 200-m-Marke knacken zu wollen.
Im Vorjahr kam Pinkelnig in ihrem besten Versuch auf 191 m, den Frauen-Weltrekord schraubte die siegreich gebliebene Slowenin Ema Klinec auf 226 m.
Sonst war im 15-köpfigen Feld noch die damals als Sechste drei Ränge vor Pinkelnig platzierte Chiara Kreuzer für Rot-weiß-rot dabei, sie hat sich nun nicht qualifiziert. Dafür ist es für Eder und Seifriedsberger als Weltcupgesamtfünfte nun eine Premiere.
“Jacqui hat einige coole Sprünge gemacht und Lisa macht ganz gute Sachen“, bilanzierte Metzler nach den Events von Trondheim. Besonders mit seiner engeren Landsfrau Pinkelnig ist der Coach zufrieden, war sie doch bei den bisherigen Raw-Air-Bewerben auf dem Podest. Die norwegische Serie geht nun in Vikersund zu Ende.
Pinkelnig will noch einmal „gscheit Gas geben“
Pinkelnig ist um den Gesamtsieg freilich nur Außenseiterin, denn die Norwegerin Eirin Maria Kvandal liegt 53,5 Punkte vor ihr. Auch mit der erfolgreichen Titelverteidigung im Gesamtweltcup wird es für Österreichs aktuelle Nummer eins eng.
194 Punkte beträgt der Rückstand der auch hier zweitplatzierten Pinkelnigs auf die voranliegende Slowenin Nika Prevc. Freilich ist das ÖSV-Ass verletzungsbedingt erst um den Jahreswechsel in die Saison eingestiegen. Sie schätze es jedenfalls, „auf ihre alten Tagen“ mit den Jungen mithalten zu können. „Dann geben wir noch einmal gescheit Gas.“
Unter den 17 genannten Athletinnen stellen auch Norwegen und Slowenien ein Trio, geflogen wird an beiden Tagen ab 10.00 Uhr.
Erster Matchball für Stefan Kraft
Die Männer sind am Samstag um 16.00 und am Sonntag um 15.30 Uhr an der Reihe. Stefan Kraft könnte bei aktuell 303 Zählern Vorsprung schon am Samstag seinen insgesamt dritten Gesamtweltcupgewinn fixieren, stehen nach dem Wochenende doch nur noch nächste Woche zwei Planica-Flugbewerbe an. In der Raw Air könnte dem Skiflugweltrekordler und -weltmeister bei 26 Punkten Rückstand sein Landsmann Jan Hörl noch gefährlich werden.
Huber in Qualifikation am Weitesten
Der Salzburger Daniel Huber hat am Freitag in der Qualifikation in Vikersund die Tageshöchstweite erzielt. Der ÖSV-Adler landete bei 238 Metern, dahinter folgten der Slowene Peter Prevc (235,5) und Hubers Landsmann, der Weltcup-Gesamtführende Stefan Kraft (233). Neben Huber und Kraft sind beim Bewerb am Samstag (16.00 Uhr) auch Michael Hayböck (Quali-13.), Daniel Tschofenig (20.), Manuel Fettner (28.) und Jan Hörl (29.) dabei.