Reitshammer über 100 m Lagen Kurzbahn-Vize-Weltmeister

Bernhard Reitshammer/l. mit seiner ersten WM-Medaille © APA/KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER

Der Tiroler Bernhard Reitshammer ist Schwimm-Vizeweltmeister über 100 m Lagen auf der Kurzbahn. Der Europameister drückte am Freitagabend in der Budapester Duna Arena den am Vorabend im Semifinale vom Kärntner Heiko Gigler fixierten österreichischen Rekord um 0,19 Sek. auf 51,11 bzw. seine Bestzeit um 0,22 Sek. Gigler wurde in 51,67 Sechster. Der überlegene Sieg ging in 50,33 an den Schweizer Favoriten Noe Ponti. Zuvor war Simon Bucher über 100 m Delfin ins Finale eingezogen.

Reitshammer war zur Rennhälfte nur Siebenter gewesen, trumpfte in der Brustlage aber auf und ging als Zweiter auf die letzte Länge. Während Ponti da seine Klasse ausspielte, hielt Reitshammer den drittplatzierten Brasilianer Caio Pumputis um 0,24 Sek. auf Distanz. „Es war nicht alles perfekt, aber einfach toll, dass das so aufgegangen ist“, jubelte Reitshammer. „Eine EM ist schon was Besonderes. Aber dann bei der WM auf der größten Bühne vorne mitschwimmen, ist ein super Gefühl.“ Gigler war nicht unzufrieden: „Sechster auf der Welt, das kann sich sehen lassen.“

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Es ist die zwölfte österreichische WM-Medaille auf der Kurzbahn, die siebente in Silber. Zuletzt war die Steirerin Caroline Pilhatsch 2018 in Hangzhou über 50 m Rücken Zweite geworden. Danach gab es noch 2021 in Abu Dhabi Gold über 400 m Kraul durch Felix Auböck. Es war nach Gold für Markus Rogan 2008 über 200 m Rücken der insgesamt zweite Titel für österreichische Schwimmer in der WM-Geschichte gewesen – inklusive Langbahn.

Reitshammers insgesamt fünfte Medaille

Für Reitshammer ist es die dritte internationale Einzel-Medaille, Kurzbahn-EM-Bronze und -Gold auch jeweils über 100 m Lagen hatte er 2021 und 2023 geholt. Dazu kam auf der Langbahn mit der OSV-Lagenstaffel 2022 EM-Bronze und heuer im Juni in Belgrad -Gold. Gigler war bei beiden Staffelerfolgen als Schlussschwimmer dabei gewesen, verfehlte nun seine erste internationale Einzel-Medaille aber um 0,32 Sek. Der 28-Jährige war im Semifinale Zweiter gewesen.

Langbahn-Vizeweltmeister Bucher war zuvor als Achter in den Delfin-Endlauf gekommen. In 49,29 Sek. war der 24-jährige Tiroler um 0,69 Sek. schneller als im Vorlauf, wodurch er den Neuntplatzierten um 0,02 Sek. verdrängte. Die Medaillenentscheidung ist für Samstag (17.40 Uhr) angesetzt, unter den ersten Medaillenkandidaten befindet sich der U23-Europameister des Vorjahres freilich nicht. Bucher fasste aber neuen Mut: „Ein neuer Tag, da kann wieder alles passieren. Ich glaube, es geht noch mal ein wenig schneller.“

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Landsfrau Iris Julia Berger wiederum drang über 100 m Delfin der Frauen in eine neue rot-weiß-rote Dimension vor, auch wenn die 20-Jährige in 56,38 Sek. als Semifinalelfte ausschied. Doch schon im Vorlauf hatte sie sich von 57,88 auf 57,44 gesteigert. „Das ist echt mega“, meinte Berger. Die seit 2008 von Birgit Koschischek gehaltene OSV-Bestmarke unterbot sie letztlich um nicht weniger als 1,04 Sek., für den Aufstieg in den Endlauf fehlten ihr nur 0,26 Sek. Am Vormittag war Christopher Rothbauer in 2:09,23 Min. über 200 m Brust als 24. ausgeschieden.

Weitere Weltrekorde der US-Asse

Der Weltrekord-Reigen ging indes weiter. Gretchen Walsh holte über 100 m Delfin in 52,87 Sek. und über 100 m Lagen in 55,11 Sek. ihren fünften und sechsten Einzel-Weltrekord in dieser Woche. Im Vorlauf hatte sie in 53,24 die bisherige Delfin-Topmarke schon um 0,81 Sek. unterboten. Mit Kate Douglass stellte ein weiteres US-Ass in 2:12,50 ihren dritten Weltrekord über 200 m Brust in dieser Kurzbahn-Saison auf, Landsfrau Regan Smith holte Rückensprint-Gold mit dem Weltrekord von 25,23 Sek. Und ein US-Quartett drückte den Weltrekord über 4 x 200 m Kraul um 3,61 Sek. auf 6:40,51.