Salzburg nur 1:1 bei BW Linz – Wiener Austria schlägt Altach

Ratkov jubelt über das schnellste Tor der Bundesliga-Historie © APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Serienmeister Salzburg hat im Titelrennen der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1 bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz überraschend Punkte liegen gelassen. Allerdings gelang RB-Stürmer Petar Ratkov am Samstag in Linz nach sechs Sekunden das schnellste Tor der Liga-Historie. Im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe feierte die Wiener Austria in der 19. Runde nach langer Unterzahl einen 2:1-Zittersieg gegen Altach, der Wolfsberger AC setzte sich gegen die WSG Tirol mit 4:1 durch.

In Linz begann das Spiel für die Gastgeber praktisch mit 0:1. Bei einer einstudierten Anstoß-Variante stoppte Maranda den Ball für BW-Goalie Nicolas Schmid, dessen Abschlagsversuch blockte Ratkov nach sechs Sekunden ins Tor. Ratkovs Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, weil der Serbe beim Anstoß zu früh in die gegnerische Hälfte gestartet war.

Salzburg versuchte nachzulegen, wurde jedoch bei einer Standardsituation überlistet. Nach einer Freistoßflanke von Marco Krainz aus dem Halbfeld servierte Fabio Strauss den Ball Manuel Maranda, der ebenfalls per Kopf vollendete. Blau-Weiß begegnete Salzburgs Offensive gut organisiert und mit viel Physis. Die Bullen hatten mehr vom Spiel, fanden vor der Pause aber nur noch Halbchancen vor.

Nach Seitenwechsel erhöhten die Salzburger die Schlagzahl. Ein Versuch von Oscar Gloukh strich am Kreuzeck vorbei (48.), Maranda und Schmid retteten gemeinschaftlich gegen Ratkov (51.). Dazu traf Sucic aus 13 Metern die linke Stange (53.). Die größte Chance ließ aber Gloukh aus, der nach Sucic-Zuspiel alleine vor Schmid das lange Eck verfehlte (64.). Auf der Gegenseite rettete ÖFB-Torhüter Alexander Schlager gegen Paul Mensah, der folgende Schussversuch von Simon Pirkl ging knapp daneben (52.).

Die Linzer setzten mit Kontern immer wieder Nadelstiche, Salzburg fiel im Finish nichts Entscheidendes mehr ein. Der eingewechselte Sekou Koita brachte den Ball aus zentraler Position nicht aufs Tor (93.). Zwei Minuten später sah Kristijan Dobras nach einem rüden Tackling gegen den Stürmer aus Mali und Intervention des Video-Schiedsrichters die Rote Karte. Der Gefoulte schoss den folgenden Freistoß selbst in die Mauer.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

In Kärnten wahrte der WAC gegen Tirol seine Chancen auf die Meistergruppe. Dabei agierte die WSG im Duell zweier Auftakt-Verlierer wie von Trainer Thomas Silberberger gefordert gleich zu Beginn hellwach, ließ sich aber bald die Schneid von den Hausherren abkaufen. Nach schnell ausgeführtem Freistoß kam der Ball zu Thierno Ballo, der allein auf Adam Stejskal zulief und die Nerven bewahrte.

Der WAC blieb das klar spielbestimmende Team, Nadelstiche der Gäste blieben rar. Bei der besten Gelegenheit vor der Pause setzte Okungbowa einen Kopfball knapp neben das Tor (29.), quasi im Gegenzug sorgte Ballo für die das 2:0. Nach einem Lapsus im Spielaufbau bediente der wieder fitte Augustine Boakye seinen Sturmpartner, der einmal mehr eiskalt abschloss.

Die WSG war mit dem Pausen-2:0 nicht schlecht bedient, zuvor hatte Lukas Ibertsberger Stejskal mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu einer Parade gezwungen (39.), auch gegen Samson Tijani hatte der WSG-Goalie sich auszeichnen können (42.). Der WAC holte Versäumtes freilich gleich nach Wiederbeginn nach. Infolge eines Ballgewinns des aggressiven Jonathan Scherzer schickte Ballo Bernhard Zimmermann auf die Reise, der Stejskal zum dritten Mal an diesem Tag bezwang.

Die WSG blieb gegen nun eher zurückhaltend agierende „Wölfe“ bemüht und belohnte sich zu Beginn der Schlussviertelstunde mit einem Tor durch Osarenen Okungbowa, der über seinen ersten Oberhaustreffer jubeln durfte. Für einen Punktegewinn reichte es trotz Leistungssteigerung aber nicht mehr. Vielmehr flog Felix Bacher nach seiner zweiten Gelben im Finish vom Platz (86.), Adis Jasic sorgte mit einem gefühlvollen Freistoß für den Endstand.

Im dritten Spiel des Tages fuhr die Austria mit viel Zittern den zweiten Sieg im Frühjahr ein. Schmidt Die von der Austria eigentlich tief stehend erwarteten Altacher bauten früh Druck auf und versuchten, den Spielaufbau der Wiener schon im Ansatz zu stören. Nach einer Viertelstunde traf die Austria dennoch. Alexander Schmidt setzte sich nach einem weiten Ball energisch gegen Paul Koller durch, seine Vorlage zirkelte Dominik Fitz in den Winkel. Nach VAR-Intervention ahndete Schiedsrichter Daniel Pfister jedoch ein Handspiel von Schmidt, der Treffer zählte nicht.

Nach einer halben Stunde hatte die Austria wieder mehr Spielkontrolle und nutzte einen Patzer der Gäste zur Führung. Sandro Ingolitsch schoss beim Klärungsversuch Fitz an, Tobias Schützenauer konnte den Halbvolley von Vucic noch parieren, Schmidt staubte aber ab. Kurz vor der Pause legte Krätzig mit seinem ersten Bundesliga-Tor nach. Die Bayern-Leihgabe ließ Ingolitsch technisch fein ins Leere fahren und vollendete selbst.

Die Austria startete besser in die zweite Halbzeit, eine Tätlichkeit von Vucic brachte Altach aber nummerische Überlegenheit. Wieder schritt Pfister zum Monitor und wertete das Nachschlagen des Stürmers gegen den auf ihn fallenden Jäger mit Rot.

Aus dem Spiel heraus gelang Altach in der Folge wenig, so musste eine Standardsituation herhalten: Der eingewechselte Gebauer zog nach einem zu kurz abgewehrten Eckball erfolgreich ab. Es folgte das große Wiener Zittern. Johannes Handl sah Gelb und wird das Derby damit gesperrt verpassen. Im Altacher Powerplay schoss Ousmane Diawara per Volley (88.) drüber, Lukas Fadinger schloss zu zentral (89.) ab. Nach achtminütiger Nachspielzeit stand der violette Sieg fest.

In der Tabelle ist die Wiener Austria als Sechster vorübergehend punktegleich hinter Austria Klagenfurt und vor Rapid, der WAC liegt nach dem ersten Sieg in Folge dreier Niederlagen einen Zähler dahinter auf Platz acht. Am Sonntag kommt es zum Schlager zwischen Sturm Graz und Rapid (17.00 Uhr), die Steirer haben derzeit einen Rückstand von drei Punkten auf die Salzburger. Kurz zuvor treffen Schlusslicht Austria Lustenau und Austria Klagenfurt sowie der TSV Hartberg und der LASK (beide 14.30) aufeinander.

Das könnte Sie auch interessieren