Weltmeisterin zu sein ist eine Auszeichnung, die nur wenige Sportlerinnen und Sportler weltweit tragen dürfen – fünffache Weltmeisterin jedoch zu werden, ist eine Leistung, die nur einer Handvoll Ausnahmetalente gelingt. Wasserski-Ass Bianca Schall gehört zu diesem exklusiven Kreis.
Seit dem vergangenen Wochenende darf sich die Ausnahmesportlerin nun zum fünften Mal Weltmeisterin im Slalom nennen. Bei den Weltmeisterschaften in Sosnowiec (Polen) demonstrierte sie bereits im Vorlauf ihre beeindruckende Klasse und setzte sich souverän an die Spitze des Damenfeldes.
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In den Finalläufen erfolgt der Start immer in umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen aus den Vorläufen. Für die Führende bedeutet dies, dass sie die Ergebnisse ihrer Konkurrentinnen unmittelbar vor dem eigenen Start mitverfolgt – eine Situation, die starke Nerven und einen kühlen Kopf erfordert.
„Ich starte gerne als Letzte im Finale. So weiß ich genau, was ich leisten muss, und es spornt mich oft an, an meine Grenzen zu gehen“, erklärt die frischgebackene Weltmeisterin. „Ich wusste, dass ich mindestens zwei Bojen am 11-Meter-Seil schaffen musste, um zu gewinnen. Deshalb bin ich bewusst kein Risiko eingegangen und habe es strategisch auf genau diese zwei Bojen angelegt.“ Diese Taktik führte Bianca schließlich zum vergoldeten Sieg.
Im Springen und in der Kombination reichte es für Bianca Schall hingegen jeweils nur für den undankbaren vierten Platz. Besonders in der Kombination verpasste sie die Bronzemedaille knapp, nur wenige Punkte trennten sie von der drittplatzierten Konkurrentin aus Israel.
Für eine weitere Überraschung sorgte Alina Bühl, die Teamkollegin von Bianca. Die erst 15-Jährige sicherte sich bei ihrem Debüt bei einem Großereignis sensationell die Goldmedaille im Trickski. Das Nachwuchstalent beeindruckte mit einem fehlerfreien Lauf und ließ sich von der starken Konkurrenz nicht aus der Ruhe bringen.
Diese Leistung zeigt, dass Alina in Bestform für ihr eigentliches Hauptevent ist: die Jugendeuropameisterschaft, die bereits am kommenden Wochenende ebenfalls in Polen stattfindet. Alina gilt nun mit Sicherheit als Hauptfavoritin, aber nicht nur im Trickski, sondern auch im Slalom, Springen und der Kombination ist sie heiß auf Medaillen.
Bei den Herren musste David Bodingbauer im Slalomfinale leider einen frühen Rückschlag hinnehmen. Als Drittplatzierter im Vorlauf hatte ausgezeichnete Chancen auf eine Medaille. Umso bitterer war es, dass ein Sturz ihn letztlich auf den sechsten Platz zurückwarf.
Trotz Regen und eisigen Temperaturen war das Weltmeisterschaftswochenende aus österreichischer Sicht ein voller Erfolg: Zwei Weltmeistertitel im Wasserski – eine sensationelle Bilanz!
Erfolgreiche U21-Europameisterschaft
Einmal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze – der ÖWWV avanciert bei der U21-EM in Lacanau/Frankreich erneut zum Top-Team, gewann die Mannschaftswertung und feierte die EM-Helden Leona Berner und Alexander Gschiel, die beide jeweils Silber und Bronze holten. Lisa Gusenbauer wurde Slalom-Vize-Europameisterin.
Vorjahres-Trick-Europameister Dominic Kuhn avancierte dagegen zum Pechvogel, der beim letzten offiziellen Trainingssprung schwer gestürzt war, nachdem er davor bei 57 m landen konnte. Eine Gehirnerschütterung, starke Prellungen an Schulter und Hüfte, starke Zerrungen an Hals und Nackenmuskeln und ein Blackout von 30 Minuten waren die Folge. Doch der Linzer biss durch, kam sogar ins Trickfinale. Aber nach dem ersten Qualifikationssprung zog er sich eine Adduktoren-Verletzung zu. Der französische Teamarzt erklärte, dass ein kleiner Knochenteil abgerissen ist und er nur mehr 60 % Kraft im rechten Bein hat. Daher konnte der Vorjahres-Europameister im Finale einige Toe Tricks nicht mehr zeigen, schaffte es trotzdem auf Rang sechs und holte für das Team wertvolle Punkte!