Schweizer Festspiele bei Odermatts Super-G-Krönung

Odermatt gewann seine nächste Kugel © APA/BARBARA GINDL

Die Schweizer Festspiele in Saalbach-Hinterglemm haben sich am Super-G-Freitag fortgesetzt. Nach Lara Gut-Behrami brachte auch Marco Odermatt seine komfortable Führung ins Ziel. Dem Überflieger reichte Platz fünf (+0,64 Sek.) beim Weltcupfinale zur erfolgreichen Titelverteidigung in dieser Disziplin. Bei nachlassender Piste war er nur viertbester Schweizer. Mit Stefan Rogentin vor Loic Meillard (+0,03) und Arnaud Boisset (+0,15) waren die Eidgenossen am Stockerl unter sich.

Vincent Kriechmayr war als Sechster (+0,76) wieder Österreichs Bester. Der Oberösterreicher, der vor dem Rennen noch auf ein Kugel-Wunder hoffen konnte, beendete die Saison als zweitbester Super-G-Fahrer 86 Punkte hinter Odermatt (495). „Natürlich ist es eine bescheidene Saison. Wenn man kein Großereignis hat, ist eine Kugel das erklärte Ziel“, reagierte Kriechmayr am WM-Ort von 2025 gewohnt selbstkritisch.

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Wie Odermatt, der nach dem Gesamt- und Riesentorlaufweltcup seine dritte Kugel in diesem Winter abstaubte, war Kriechmayr im Startnummernrennen auf Salzpiste diesmal ohne Siegchance. „Ich hätte es eine Spur enger fahren können, es wäre ein bisschen mehr am Limit gegangen. Ich glaube, ich kann zwei, drei Zehntel mit einem idealen Lauf finden. Der Sieg war natürlich mit der Nummer nicht mehr drinnen.“ Die weiteren Österreicher verpassten vor 8.600 Zuschauerinnen und Zuschauer die Top Ten.

Raphael Haaser rettete trotz Platz 13 seine dritte Position im Super-G-Weltcup vor Rogentin, der just in seinem 100. Rennen erstmals gewann. „Es war sicher nicht die beste Fahrt, aber es wäre eine solide gewesen. Es war dann einfach schon schwierig“, sagte Haaser. Bei 23 Teilnehmern landete Stefan Babinsky an 17., Daniel Danklmaier als 21. an vorletzter Position. Lukas Feurstein sorgte mit einem Einfädler und Sturz beim vorletzten Tor für eine Schrecksekunde. Bei einem Röntgen des rechten Unterarms wurden keine Brüche festgestellt, der 22-Jährige erlitt eine Prellung der rechten Mittelhand.

„Das hätte ganz böse ausgehen können, das ist das Wichtigste des heutigen Tages“, sagte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer nach der entwarnenden Diagnose. Er war mit dem Abschneiden seiner Läufer nicht zufrieden, mit Startnummer 14 sei es für Kriechmayr aber nicht mehr möglich gewesen, ganz vorne reinzufahren. Babinsky habe seine Nummer drei nicht nützen können, sei zu passiv unterwegs gewesen. „Aber wird sind Zweiter und Dritter im Super-G-Cup, da brauchen wir uns nicht verstecken. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr bei der WM hier am Podium sind.“

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Kriechmayr lobte die Schweizer für ihre Dominanz – und legte gleichsam den Finger in die österreichische Wunde. „Das ist eine superstarke Mannschaft. Sie haben die Jungen, die nachrücken. Gewisse Dinge haben wir sicher verschlafen, da kann man nur gratulieren. Ich vergönne ihnen den Dreifachsieg.“ Er hoffte, dass es bei der WM anders ausschauen werde, aber da fahre man auch auf einer anderen Strecke und die Schneeverhältnisse werden anders sein. „Dann werden wir es ihnen nicht mehr so leicht machen.“

Drei Schweizer voran hatte es zuvor letztmals beim Vierfachsieg in der Abfahrt von Veysonnaz am 19. Jänner 1996 gegeben. Es siegte am Freitag die Startnummer 6 vor 4 und 5. Odermatt war froh, Kriechmayr als unmittelbaren Startnummern-Nachbarn (14 und 15) gezogen zu haben. „Sonst wäre es vielleicht noch einmal knapp geworden. Man hat gesehen, es war von Anfang an warm, wurde von Läufer zu Läufer wärmer.“ Das letzte Saisonrennen findet am Sonntag mit der Abfahrt statt – und könnte mit Odermatts nächstem Kugel-Triumph enden.

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