Shiffrin holte in Spindleruv Mlyn ihren 85. Weltcupsieg

Shiffrin blieb auch in Spindleruv Mlyn eine Klasse für sich © APA/APA (AFP)/PIERRE TEYSSOT

Mikaela Shiffrin ist nur noch einen Weltcupsieg vom Rekord der schwedischen Skilegende Ingemar Stenmark entfernt. Am Samstag holte die US-Amerikanerin den ersten von zwei Slaloms in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) und könnte am Sonntag mit ihrem dann 86. Erfolg mit Stenmark gleichziehen. Shiffrin distanzierte nicht nur die Deutsche Lena Dürr (+0,60 Sek.), sondern auch ihre größten Konkurrentinnen in der Slalomwertung, Wendy Holdener (SUI/+1,31) und Petra Vlhova (SVK/+1,56).

Obendrein könnte sich Shiffrin nach ihrem elften Saisonsieg am Sonntag (9.15 Uhr bzw. 12.15) vorzeitig und damit noch vor der WM in Courchevel/Meribel schon die kleine Kristallkugel sichern. Holdener fehlen auf Shiffrin 175, Vlhova 195 Punkte. Nach Spindlermühle stehen noch zwei Slaloms in Aare und Soldeu am Kalender.

„Ich wusste, dass ich etwas riskieren würde. Es gibt die Möglichkeit, dass ich ausfalle, aber ich muss meine besten Schwünge zeigen, wenn ich eine Chance haben will. Denn die anderen sind so stark“, meinte Shiffrin an jenem Ort, an dem sie am 11. März 2011 als 15-Jährige ihr Weltcupdebüt gegeben hatte. Damals an der Seite ihres 2020 verstorbenen Vaters Jeff. „Er kam damals mit mir her, und er war auch beim letzten Mal (2019, Anm.) hier. Ich fühle mich hier wohl und bin glücklich, hier zu sein. Aber ich fühle auch, dass etwas fehlt und das mich ein bisschen traurig macht.“

Schon jetzt ist es dank ihrer elf Saisonsiege ihre beste Weltcupsaison seit 2018/19, als sie insgesamt 17 Mal ganz oben gestanden war. Der fünfte Triumph im Gesamtweltcup dürfte ihr wohl auch kaum mehr zu nehmen sein. In dieser Wertung liegt sie mit 1.617 Punkten klar vor Vlhova (946) und Lara Gut-Behrami (906).

Franziska Gritsch war in dieser durchwachsenen ÖSV-Slalomsaison als Neunte beste Österreicherin, sie verbuchte dank einer kleinen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang das zweite Top-Ten-Resultat in dieser Saison. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Es waren zwei solide Läufe, aber es ist definitiv noch etwas drinnen – gerade im Steilhang“, sagte die 25-Jährige, die noch zwei Positionen vor ihrer Landsfrau Katharina Truppe landete.

Letztere hatte bereits als Halbzeitfünfte Respektabstand zum Podest und fiel schließlich noch etwas zurück. „Es sind gemischte Gefühle. Der erste Lauf hat wirklich gut gepasst, im zweiten hat das Alzerl Selbstverständlichkeit gefehlt. Das Rennen war eng, ein, zwei Zehntel schneller, und ich bin Siebente oder Achte. Und dann schaut die Welt schon wieder anders aus“, gab die bisher einzige ÖSV-Podestfahrerin dieser Saison zu Protokoll.

Die um ihre Form ringende Katharina Liensberger musste nach Platz sechs in Flachau wieder einen Rückschlag hinnehmen. Nach dem ersten Durchgang nur 26. konnte sie im Finale kaum aufholen und landete letztlich auf Rang 22. „Es hat sich nicht wirklich fein angefühlt, es waren immer Ratterer dabei, das summiert sich da runter“, resümierte die Vorarlbergerin. „Nach dem ersten Durchgang habe ich gewusst, dass ich die Linie mehr pushen muss. Es ist wichtig, da herunter am Limit zu fahren. Da muss ich morgen darauf aufbauen.“

Die aktuelle Saison, in der ihr nur zwei Top-Ten-Plätze (Achte, Sechste) gelangen, verlange ihr auch mental alles ab. „Ich bin normalerweise sehr ungeduldig, es ist momentan wirklich keine einfache Zeit. Aber ich muss da durch“, betonte die 25-Jährige, die sich erst zu Wochenbeginn von ihrem Trainer Livio Magoni getrennt hatte. „Gerade, wenn es nicht gut geht, kann man am meisten daraus lernen. Ich hoffe, dass ich sehr schnell wieder dort oben sein kann, wo auch meine Ziele sind.“

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