Spanier Rodri gewinnt Ballon d’Or – Real bleibt Gala fern

Rodri holte den Goldenen Ball © APA/AFP/FRANCK FIFE

Der Gewinner des Ballon d’Or heißt Rodri. Der Mittelfeldspieler von Manchester City erhielt bei der Gala in Paris am Montagabend die Trophäe zum ersten Mal. Rodri gewann mit Spanien im Sommer den EM-Titel und wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Mit City holte der 28-Jährige zum vierten Mal in Folge den englischen Meistertitel. Der zum fünften Mal verliehene Ballon d’Or féminin ging wie vor einem Jahr an die Spanierin Aitana Bonmati vom FC Barcelona.

Rodri, der aktuell mit einem Kreuzbandriss ausfällt, gewann die Wahl, die erstmals gemeinsam von „France Football“ und der Europäischen Fußball-Union UEFA organisiert wurde, vor Vinicius Júnior (Real Madrid) sowie dessen Teamkollegen Jude Bellingham und Dani Carvajal. Da der als Favorit gehandelte Vinicius Júnior – der Brasilianer wurde Zweiter – wie auch Bellingham im Théâtre du Châtelet leer ausging, sagte Reals Delegation die Reise nach Paris kurzfristig ab.

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„Es ist klar, dass beim Ballon d’Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird“, hieß es in einem Statement des spanischen Rekordmeisters. Die Madrilenen triumphierten in der vergangenen Saison in der Champions League und gewannen zudem den Meistertitel. Real wurde in Abwesenheit als Mannschaft des Jahres bei den Männern ausgezeichnet und stellte mit Carlo Ancelotti auch den Trainer des Jahres. Der ebenfalls absente Kylian Mbappé wurde gemeinsam mit Bayern Münchens Harry Kane mit dem Preis für den besten Torschützen der vergangenen Saison geehrt.

Die Kopa Trophy für den besten Spieler unter 21 Jahren ging an Barcelonas Lamine Yamal. Der 17-Jährige hatte mit Spanien im Sommer den EM-Titel gewonnen. Nominiert war auch Salzburgs ivorischer Stürmer Karim Konate. Als bester Torhüter wurde der Argentinier Emiliano Martinez von Aston Villa gekürt.

Bei den Fußballerinnen setzte sich Bonmati gegen ihre Barcelona-Teamkolleginnen Caroline Graham Hansen und Salma Paralluelo durch. Das Trio gewann gemeinsam Meisterschaft, Champions League und Spaniens Cup. Barcelona stellte bei den Frauen auch selbstredend das Team des Jahres. Die nun im US-Team als Cheftrainerin arbeitende Engländerin Emma Hayes wurde als beste Trainerin ausgezeichnet. Gedacht wurde gemeinsam mit Witwe Heidi Beckenbauer und den Kindern Joel und Francesca dem im Jänner gestorbenen Franz Beckenbauer.

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Die Vergabe des Ballon d’Or war insofern speziell, als zum ersten Mal seit 21 Jahren weder Lionel Messi (37) noch Cristiano Ronaldo (39) zu den möglichen Gewinnern gehörten. Außerdem mischte neu die UEFA mit. Sie organisierte gemeinsam mit dem französischen Medienkonzern Groupe Amaury den prestigeträchtigen Anlass. Der Ballon d’Or wird seit 1956 jährlich durch die zur Groupe Amaury gehörende Fachzeitschrift „France Football“ vergeben.

Von 2010 bis 2015 wurde der Ballon d’Or durch eine Kooperation mit dem Weltverband FIFA als Preis an die Weltfußballerin und Weltfußballer vergeben. Stimmberechtigt waren bei den Männern 100 Journalistinnen und Journalisten aus den 100 in der Weltrangliste am besten platzierten Ländern. Bei den Frauen wurden die 50 besten Nationen berücksichtigt.