Stammspieler, dann vereinslos: „Da fragst du dich: Was ist passiert?“

Ex-Ried-Profi Turi kam über „Zurück ins Spiel Camp“ in Leoben unter

Julian Turi (l.) absolvierte im Vorjahr 21 Pflichtspiele für die SV Ried.
Julian Turi (l.) absolvierte im Vorjahr 21 Pflichtspiele für die SV Ried. © APA/EXPA/Hackl

Julian Turi durchlebte in den vergangenen Monaten ein Wechselbad der Gefühle. Nach einer Verletzung zu Saisonbeginn erkämpfte sich der Abwehrspieler bei Fußball-Bundesliga-Absteiger SV Guntamatic Ried rasch einen Stammplatz, den er mit dem Trainerwechsel zu Maximilian Senft plötzlich verlor.

Die Innviertler planten nicht mehr mit ihm, der 22-Jährige stand ohne Verein da. „Ich war das erste Mal in dieser Situation. Natürlich ist man da nervös“, verriet der Abwehrspieler im VOLKSBLATT-Gespräch.

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Zwei Wochen hielt sich Turi zuletzt beim Camp für vereinslose Fußballer, durchgeführt von der Gewerkschaft younion, fit, ehe er nun beim DSV Leoben unterkam. „Zuerst war ich etwas skeptisch“, erzählte Turi über das gemeinsam mit dem AMS organisierte „Zurück ins Spiel Camp“ im burgenländischen Steinbrunn.

„Aber es war alles sehr professionell. Es ging viel um Fitness, wobei zu 95 Prozent der Ball dabei war. Wir konnten die Kraftkammer nutzen, das Essen war super, es war wie ein super Trainingslager.“ Insgesamt sechs Wochen werden unter der Leitung von Trainer Rene Poms angeboten, mit dabei waren zuletzt unter anderem Deni Alar, Sandro Ingolitsch oder Ex-Steyr-Angreifer Oliver Filip.

„Viel über mich gelernt“

Die Erfahrungen in Ried haben Turi jedenfalls geprägt. „Ich habe gut gespielt, das habe ich auch vom Trainer und Umfeld gehört. Dass man dann von einem auf den anderen Tag so zurückgelassen wird, da hat mir schon ein bisschen die Wertschätzung gefehlt“, erklärte der gebürtige Mödlinger. Anfangs sei es schwer gewesen: „Du fragst dich: Was ist passiert? Ich habe aber sehr viel über mich gelernt. Du darfst dich nicht unterkriegen lassen.“

Nun freut sich Turi auf die neue Herausforderung in Leoben, wo er vorerst für ein Jahr unterschrieb. Ziel sei, Stammspieler zu werden und Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben die Qualität im Kader und im Umfeld, dass wir oben mitspielen können“, ist der Niederösterreicher überzeugt.

Von Christoph Gaigg

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