Auf Rapid wartet zum Auftakt in die Ligaphase der Fußball-Conference-League ein neuerliches Gastspiel in der Türkei. Die Hütteldorfer treffen am Mittwoch (16.30 MESZ/live Canal+) in Istanbul auf Basaksehir und damit auf den zweiten Süper-Lig-Club innerhalb von knapp zwei Monaten. Im August gab es in der dritten Europa-League-Quali-Runde gegen Trabzonspor zwei Siege, wodurch Grün-Weiß die erstmalige Teilnahme an einem Europacup-Hauptbewerb seit der Saison 2021/22 fixierte.
Beim 1:0-Erfolg Rapids in Trabzon kamen über 33.000 Zuschauer ins Stadion, diesmal wird wohl nicht einmal die 10.000er-Marke geknackt. Basaksehir steht klar im Schatten der großen Stadtrivalen Fenerbahce, Galatasaray und Besiktas, ins 17.000 Fans fassende Basaksehir Fatih Terim Stadion – benannt nach der türkischen Trainerlegende – kamen in den fünf Heimpartien dieser Spielzeit im Schnitt nicht einmal 4.000 Besucher. „Die Vorzeichen sind von der Atmosphäre her etwas anders“, sagte Trainer Robert Klauß vor dem Abflug am Dienstag.
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Der Deutsche darf sich gegen Basaksehir aufgrund seiner Roten Karte nach dem EL-Play-off-Retourmatch gegen Braga nicht in der Coachingzone aufhalten. „Es wird nicht ganz einfach für mich, auf der Tribüne Platz nehmen zu müssen. Aber die Mannschaft ist gut vorbereitet, das Trainerteam denkt genauso wie ich. Wir werden uns vorher genau abstimmen“, sagte Klauß.
Seine Schützlinge würden auch ohne ihren Chefcoach wissen, was zu tun sei, mutmaßte der 39-Jährige. „Vor dem Spiel in der Vorbereitung und in der Analyse ist es wichtig, dass ich da bin und sage, wie wir es angehen und die Marschrichtung vorgebe. Während des Spiels können sie schon viele Dinge alleine lösen“, erklärte Klauß.
Seine Sperre tut der Vorfreude auf die Partie keinen Abbruch. „Wir haben uns gut vorbereitet, die Quali-Phase hat sehr viel Lust auf mehr gemacht“, meinte Klauß. Basaksehir liegt in der Tabelle auf Platz fünf, prominentester Spieler ist wohl Krzysztof Piatek, der bei der EURO in Deutschland Polens Tor gegen das ÖFB-Team erzielte. „Basaksehir ist ein Gegner, der viel Qualität im Kader hat und in den letzten elf Jahren zehnmal unter den Top fünf der Süper Lig war. Zudem haben die Istanbuler in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig in den Gruppenphasen diverser UEFA-Bewerbe reüssiert“, warnte Klauß.
Doch auch für Rapid läuft es in dieser Saison nicht schlecht – in 16 Pflichtspielen gab es nur zwei Niederlagen. „Wir können auf viele positive Spiele zurückblicken und wollen natürlich auch in Istanbul gewinnen“, sagte der Coach. Dass auf seine Truppe das bereits 17. Spiel in etwas mehr als zwei Monaten wartet, lässt Klauß kalt. „Wir wollten unbedingt auch im Herbst alle drei Tage ein Match bestreiten und darauf haben wir uns den ganzen Sommer hinweg möglichst gut vorbereitet.“
Klauß muss in Istanbul unter anderem auf Isak Jansson verzichten, der aufgrund seiner Kniebeschwerden erst nach der Länderspielpause wieder ein Thema sein wird. Begleitet werden die Grün-Weißen von etwa 550 Fans. Ein Sieg gegen Basaksehir würde Rapid dem großen Ziel, auch im kommenden Jahr international dabei zu sein, ein großes Stück näher bringen. Dazu müsste man die Ligaphase unter den Top 24 von insgesamt 36 Clubs abschließen.