Sturm empfängt im Bundesliga-Schlager der Runde Rapid

Rapid-Coach Klauß muss in Graz auf Querfeld und Burgstaller verzichten © APA/EVA MANHART

Vizemeister Sturm Graz misst sich am Sonntag (17.00 Uhr) im Schlagerspiel der 19. Runde der Fußball-Bundesliga mit dem SK Rapid. Im Meisterschaftskampf sollen drei Punkte eingefahren werden, während es für Rapid um wichtige Zähler im Rennen um das Meister-Play-off geht. Der LASK will zuvor (14.30 Uhr) in Hartberg den ersten Sieg des Jahres einfahren. Austria Klagenfurt will zeitgleich mit einem Sieg beim Schlusslicht Austria Lustenau den Platz in der Meistergruppe absichern.

Bei Sturm Graz ist die Vorfreude auf den Heim-Schlager gegen Rapid groß. „Sturm – Rapid ist immer speziell. Wir haben drei Tage bis zu dem Spiel, um wieder möglichst fit zu werden. Der eine oder andere hat schon Kleinigkeiten. Es heißt, wieder ein Fokus-Spiel abzuliefern, wieder am Punkt da zu sein, damit wir uns eine Top-Ausgangsposition für die Meistergruppe schaffen“, erklärte Sturms Sportchef Andreas Schicker nach dem Sieg gegen Slovan Bratislava im Conference-League-Play-off-Hinspiel.

Die hohe Belastung direkt nach der Winterpause will Sturm-Trainer Christian Ilzer nicht überbewerten. „Wir haben einen guten, ausgewogenen Kader“, betonte der Trainer, der auch keine Prioritäten zwischen Meisterschaft und Europacup setzen möchte. „Wir wollen in allen Bewerben bestmögliche Leistungen abgeben. Jetzt ist am Sonntag wieder die Meisterschaft dran mit dem Topspiel gegen Rapid Wien. Das ist im Moment das allerwichtigste Spiel.“

Das gilt genauso für Rapid. In Graz hängen die Trauben allerdings seit geraumer Zeit für die Hütteldorfer sehr hoch. Seitdem Ilzer das Sagen an der Mur hat, gab es in sechs Auswärtsspielen vier Niederlagen und zwei Remis für die Grün-Weißen. Zuletzt hagelte es gegen Sturm fern der Heimat drei Pleiten in Folge. „Auswärts ist es dort sehr schwierig, etwas zu holen. Aber dennoch wollen wir da gewinnen. Ich sehe das nicht als Bonusspiel, sondern als Spiel, wo es drei Punkte gibt, die wir holen wollen. Ich glaube auch nicht, dass wir soweit weg sind von Sturm“, meinte Rapid-Coach Robert Klauß am Freitag.

In Graz muss der Deutsche auf den Gelb-gesperrten Innenverteidiger Leopold Querfeld sowie weiter auf seinen verletzten Kapitän Guido Burgstaller (Hüfte) verzichten. „Der Leo fehlt uns, weil er die Organisation kommuniziert, gerade bei Freistößen und Eckbällen. Er ist ein Verlust“, weiß Klauß, der stattdessen Terence Kongolo bringen könnte. Bei Burgstaller besteht Hoffnung, dass der Stürmer für das Wiener Derby eine Runde später wieder fit ist. „Der Guido kann noch nicht alles mitmachen. Aber es gibt eine positive Tendenz.“

Der LASK nimmt beim „Angstgegner“ Hartberg den ersten Sieg im neuen Jahr fest ins Visier. „Mit Hartberg wartet ein starker Gegner auf uns, das haben wir schon im Hinspiel gesehen“, sagte LASK-Coach Thomas Sageder. „Sie haben eine klare Idee, finden mit Ball immer wieder gute spielerische Lösungen“, lobte der 40-Jährige, dessen Truppe zuletzt erst durch das Last-Minute-Tor Zuljs ein verdientes Heim-2:2 gegen Austria Klagenfurt rettete. „Ich bin überzeugt, dass wir über die nötige Qualität verfügen, um in Hartberg drei Punkte mitnehmen zu können.“

Bei der Wiener Austria ließ Hartberg am vergangenen Wochenende vieles vermissen, die 1:3-Niederlage war offensiver Ineffizienz ebenso geschuldet wie defensiven Geschenken an die Gastgeber. Noch einmal wollen es die Oststeirer, die ihre bisher beste Oberhaussaison spielen, aber nicht „selbst aus der Hand geben“, wie Trainer Markus Schopp betonte. Gerade gegen den Ball müsse man „einfach noch entschlossener und klarer in den Zweikämpfen sein“. Wenig überraschen stand das Thema in den vergangenen Tagen bei Schopp und seinem Team ganz oben.

Austria Klagenfurt bietet sich unterdessen im engen Kampf um einen Platz in der Meistergruppe eine gute Gelegenheit auf den ersten „Dreier“ im Frühjahr. Im Auswärtsduell mit Schlusslicht Austria Lustenau ist ein Sieg quasi Pflicht, sonst droht der Fall aus den Top sechs. Die Vorarlberger haben nach dem Sieg im Kellerderby gegen Tirol allerdings neue Zuversicht geschöpft und wollen Klagenfurt mit defensiver Stärke das Leben schwer machen.

Vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs hat Austria Klagenfurt, das bei 27 Punkten hält, das Schicksal in eigener Hand. Im dichten Fünferpack mit Hartberg (29), Rapid (27), Austria Wien (24) und dem WAC (23) könnten sich die Mannen von Peter Pacult für die finalen Duelle mit BW Linz, Salzburg und Rapid weiter freischwimmen. „Ich erwarte ein enges Rennen bis zum Schluss“, sagte Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel jedenfalls.

„Oben dabei sein“ hat sich auch Lustenau auf die Banner geschrieben, in diesem Fall heißt das freilich, die Klasse zu halten. Der erste Sieg, das 2:0 gegen die WSG, hat dem fünf Punkte hinter den Tirolern rangierenden Schlusslicht neues Leben eingehaucht. Das Defensivkonzept von Neo-Trainer Andreas Heraf soll auch gegen Klagenfurt Früchte tragen. „Wir müssen unsere Leistung aus Innsbruck bestätigen und den Schwung aus dem ersten Spiel nutzen, um selbst gefährlich zu werden. Wir wollen punkten“, stellte der Wiener klar.

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