Sturm Graz mit makelloser Heimbilanz gegen WSG Tirol

Ilzer blickt der Pflichtaufgabe WSG Tirol entgegen © APA/ERWIN SCHERIAU

An der Ausgangslage gibt es nichts zu rütteln. Doublesieger Sturm Graz hat am Samstag den vierten Bundesliga-Sieg in Folge und die Prolongierung der ausgezeichneten Bilanz gegen die WSG Tirol fest eingeplant. Austria Klagenfurt ist gegen Blau-Weiß Linz seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Und doch spricht auch einiges für die Gäste – so etwa das 3:0 in der Vorwoche gegen Rapid. In Hartberg empfängt der Letzte den vorletzten GAK.

„Wir werden uns auf WSG neu gut einstellen, um ergebnistechnisch dort weiterzumachen, wo wir zuletzt aufgehört haben“, kündigte Sturm-Trainer Christian Ilzer vor dem Spiel der 5. Runde (19.30 Uhr) an. Mit einem Sieg würde der Titelverteidiger zumindest bis zum Salzburger Auftritt bei Rapid am Sonntag die Tabellenführung übernehmen. Ilzer ortete erneut eine Woche mit Schritten nach vorne.

Lesen Sie auch

Von einem sportlichen Selbstläufer am Samstag wollte Ilzer nichts wissen. Die WSG präsentiere sich unter Neo-Trainer Philipp Semlic als spielstarke Mannschaft, insbesondere im Aufbaudrittel. „Gegen solche Gegner muss man gut gegen den Ball sein, aber auch stetig Druck mit dem Ball aufbauen.“

Der Gästetrainer steht vor einer emotionalen Partie. „Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass es kein besonderes Spiel ist für mich“, sagte Semlic. Der steirische Trainer der Tiroler werkte von 2017 bis 2020 in der Sturm-Akademie. Er freue sich sehr auf das Duell, betonte der 41-jährige Wahl-Grazer, aber es gehe nicht um die Befindlichkeiten des Trainers. „Wir werden sehen, wie weit wir sind und unsere Art und Weise von Fußball gegen einen Top-Top-Gegner abrufen können.“

Die Bilanz spricht klar gegen sein Team. Sturm hat keines der zwölf Spiele gegen Wattens verloren. Zehn Spiele, darunter alle sechs Heimspiele, wurden gewonnen. Zuletzt siegte die Ilzer-Elf viermal in Folge. Allerdings hieß der Tiroler Trainer bei jedem dieser Spiele Thomas Silberberger.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Im Duell Klagenfurt gegen Linz ist Peter Pacults Respekt vor den Oberösterreichern groß. „Sie haben sich gegenüber dem vorigen Jahr weiterentwickelt, das kommt auch nicht überraschend, denn Trainer Scheiblehner leistet hervorragende Arbeit“, betonte der Klagenfurt-Trainer.

Sein Team schaffte vor einer Woche den ersten Liga-Saisonsieg, nach dem 1:0 bei der WSG Tirol war die Erleichterung groß. „Dadurch haben wir Selbstvertrauen bekommen. Die Entwicklung der Mannschaft stimmt, die Kurve zeigt nun langsam nach oben. Es ist aber klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, bis nach dem riesigen Umbruch im Sommer alles wieder zusammenpasst“, sagte Pacult.

Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner sprach im Zusammenhang mit Austria Klagenfurt von einer „sehr schweren Nuss, die wir hier knacken müssen. Nichtsdestotrotz fahren wir mit sehr, sehr guten Ergebnissen sowie einer breiten Brust nach Klagenfurt und wollen auch dort auf Sieg spielen“, kündigte Scheiblehner an.

In Hartberg empfängt der Letzte den Vorletzten: Für den Gastgeber, der erst drei Partien ausgetragen hat, und den einen Punkt davor liegenden GAK ist daher ein Punktezuwachs am Samstag (17.00 Uhr) zum Auftakt der 5. Runde wichtig. Anschließen wollen beide Teams an ihre Kantersiege in der 2. ÖFB-Cup-Runde. Hartberg setzte sich in Lafnitz mit 6:0 durch, der GAK schoss die SVG Reichenau-Innsbruck gar mit 9:0 ab.

„Neun Tore sind auch gegen einen Regionalligisten nicht alltäglich, es hat gut getan“, sagte GAK-Trainer Gernot Messner. In der Liga sei man zuvor im gegnerischen Sechzehner nicht konkret genug gewesen bzw. zu fahrlässig mit Chancen umgegangen. „Das ist das, was wir verbessern wollen und müssen“, gab der 43-Jährige die Marschroute vor. Doch auch in der Defensive bedarf es beim Aufsteiger einer Steigerung. Nur beim 0:0 bei der WSG Tirol gab es keinen Gegentreffer, sonst waren es zwischen zwei und vier, letzteres zuletzt beim 2:4 in Wolfsberg.

Als unangenehmer Gegner wollen sich die Hartberger im ersten Duell der beiden Mannschaften auf Profiebene präsentieren. „Wir brennen alle auf Samstag, wollen den Schwung vom Cupspiel mitnehmen und unter allen Umständen die drei Punkte in Hartberg behalten“, sagte TSV-Offensivspieler Donis Avdijaj. Darauf hofft auch Coach Markus Schopp. „Letzter gegen Vorletzter, die Voraussetzungen sind klar. Wir spielen zu Hause, wollen ein richtig gutes Spiel machen und versuchen uns voll und ganz auf uns selbst zu konzentrieren.“

Vieles, was man in den vergangenen Wochen schon gut gemacht habe, wolle man noch besser machen. „Wenn uns das gelingt, dann werden wir das Spiel sehr wahrscheinlich gewinnen“, sagte der Steirer. Sein zu Hause vier Partien siegloses Team war aufgrund der Verschiebung des Salzburg-Matches zuletzt in der Liga spielfrei. Nicht einsatzfähig ist nur der Langzeitverletzte Elias Havel. Beim GAK fehlt neben Martin Kreuzriegler auch Markus Rusek. Der Mittelfeldspieler muss aufgrund einer Syndesmosebandverletzung am linken Sprunggelenk zwischen zwei und drei Monaten pausieren.