Trainer-Trio verleiht belgischem Fußball rot-weiß-roten Anstrich

Thalhammer und Wieland im Gespräch

v.l.: Muslic, Thalhammer, Wieland © AFP/Goyvaerts, Roosens

Drei österreichische Fußball-Trainer in Belgien, drei Ziele: Miron Muslic kämpft mit Cercle Brügge um den Europacup, Dominik Thalhammer mit Oostende um den Klassenerhalt und Andreas Wieland mit Zweitligist Beerschot um den Aufstieg.

„Es ist Abstiegskampf pur“, schilderte Thalhammer im VOLKSBLATT-Gespräch die aktuelle Lage beim Tabellenletzten aus der Hafenstadt. Seit November im Amt, wartet man nach gutem Start seit acht Ligaspielen auf einen Sieg.

„Wir performen eigentlich in vielen Bereichen gut, haben in jedem Spiel Möglichkeiten zu gewinnen“, verriet der Ex-LASK-Coach. Entspannter ist die Situation bei Wieland und Beerschot in der zweiten Liga.

„Unser erstes Ziel, die Top 6 im Grunddurchgang, haben wir erreicht“, erklärte der 39-Jährige, der beim Absteiger im Sommer einen Drei-Jahresvertrag unterschrieb und den Traditionsklub wieder in die höchste Etage führen soll. Muslic übernahm bei Cercle im September von Thalhammer und liegt einen Punkt hinter dem EC-Play-off.

Viele Topmannschaften, zahlreiche Talente

Thalhammer setzt erneut auf einen intensiven Pressing-Stil. „So extrem wurde das in Belgien nicht gekannt“, weiß der Fußballlehrer, der in der Liga einen offensiven, ballbesitzorientierten Fußball mit vielen schnellen, dynamischen Spielern beobachtet. Die Liga bezeichnet der 52-Jährige als „sehr interessant“.

Es gebe sechs, sieben, acht Topteams mit hohen Marktwerten und hohen Budgets. Das nimmt Ex-LASK- Coach Wieland auch eine Spielklasse darunter so wahr. „Die Dichte an Talenten ist unglaublich und dadurch, dass Vereine wie etwa Lommel zur City Football Group (Besitzer von Manchester City/Anm.) gehören, ist viel mehr Geld im Spiel.“

Belgien zählte in den vergangenen Jahren zu den Topnationen der Welt. Woran das liegt? „Ich war eigentlich sehr überrascht, weil es hier kein Akademiesystem gibt. Ob das der Grund ist, kann ich nicht sagen. In Österreich ist diese Struktur schon top“, meinte Thalhammer.

Ex-Klub LASK verfolgt er nach wie vor: „Der Verein liegt mir sehr, sehr am Herzen. Es war eine tolle, sehr bereichernde Zeit.“ Wieland will seine Zeit bei den Linzern, die im Mai 2022 endete, ebenfalls nicht missen.

Seine Familie weilt weiterhin in OÖ, im Winter besuchte er die Stadion-Baustelle auf der Gugl. „Da unsere Saison nicht so lange geht, wird sich ein Spielbesuch in der fertigen Arena höchstwahrscheinlich in diesem Frühjahr ausgehen“, betonte Wieland.

Von Daniel Gruber und Christoph Gaigg

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