Ukraine hat Respekt, aber keine Angst

Kapitän Jarmolenko geht mit einer extra Motivation ins Viertelfinale gegen England

In Rom duellieren sich am Samstag um 21 Uhr Titelkandidat England und Außenseiter Ukraine im EM-Viertelfinale.

Fans aus Großbritannien werden nicht im Stadio Olimpico zu finden sein, da die UEFA für sie den Ticketverkauf stoppte. Neben fehlender Unterstützung von den Rängen müssen sich die „Three Lions auch auf einen Gegner einstellen, der nach etwas Turnierglück nichts mehr zu verlieren hat.

„Alles ist möglich“

„Wir respektieren das englische Nationalteam, haben aber keine Angst“, titelte die Tageszeitung „Vysoky Zamok“. Teamchef Andrij Schewtschenko sieht die Situation vor dem ersten EURO-Viertelfinale seines Landes ähnlich: „Es soll uns motivieren, denn im Fußball wie im Leben ist alles möglich und wir werden mit Herzblut spielen, um unsere Fans noch mehr jubeln zu lassen.“

Nach dem Erfolg gegen Schweden in der Verlängerung ging es für seine Spieler darum sich „physisch und psychisch zu erholen“ und „sie werden gegen England auch für Artjom (Anm. Bessedin) spielen“. Für den Dynamo-Kiev-Angreifer war die Endrunde nach einem brutalen Tackling des Schweden Marcus Danielson beendet.

In Rom wird es für den Underdog wieder auf die Fähigkeiten ihres Kapitäns Andrij Jarmolenko (vier EM-Scorerpunkte, jeweils zwei Tore und Assists) ankommen. Der West-Ham-Legionär ist laut Mitspieler Ruslan Malinowskyj vor der Begegnung mit England extra motiviert, um zu zeigen, dass er noch gut genug für die Premier League ist.

Während der 31-Jährige bei der EM herausragend agierte, lief es bei seinem Klub aus London gar nicht nach Wunsch.

Im November setzte ihn eine Corona-Erkrankung für drei Wochen außer Gefecht, dann zog sich Jarmolenko einen Bänderriss im Knie zu, fiel 33 Tage aus und der Trainingsrückstand beeinflusste ihn bis Mitte April. Schlussendlich absolvierte der Stürmer 15 Saison-Spiele in der Premier League, blieb ohne Tor und lieferte nur einen Assist.

Kein zweites Island

„Es gibt die Wahrnehmung, dass wir nur antreten müssen und schon sind wir auf dem Weg. Aber wir müssen das Spiel auf die richtige Art und Weise vorbereiten“, warnte Englands-Teamchef Gareth Southgate, damit es für den Favoriten nicht wie nach dem 1:2 im EM-Achtelfinale 2016 gegen Island erneut ein böses Erwachen gibt.

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