Verstappen und Perez feiern Red-Bull-Doppelsieg in Japan

Verstappen triumphierte vor Perez © APA/AFP/TOSHIFUMI KITAMURA

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ist beim Großen Preis von Japan mit einer ungefährdeten Triumphfahrt auf das Siegerpodest zurückgekehrt. Der Niederländer gewann am Sonntag vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez, für den österreichisch-britischen Rennstall war es der dritte Doppelsieg im vierten Saisonrennen. Verstappen triumphierte zum dritten Mal in Serie in Suzuka und genauso oft in dieser Saison, nachdem ihn zuletzt ein Defekt in Australien ausgebremst hatte.

Dritter wurde Melbourne-Sieger Carlos Sainz vor seinem Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc. „Das war ein richtig schönes Rennen, das Auto wurde besser und besser“, funkte Verstappen nach dem 31. Red-Bull-Doppelsieg zufrieden an die Box. Es sei ein gutes Gefühl, ergänzte er wenig später. „Es kann nicht besser laufen. Wir sind wieder dort, wo wir hingehören. Im Honda-Land die Fans zu beglücken, das ist natürlich super.“ Verstappen siegte mehr als zwölf Sekunden vor Perez, Sainz lag bereits 20 Sek. zurück.

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Mit seinem 57. GP-Sieg verteidigte Verstappen seine Führung in der WM-Wertung, der 26-jährige liegt zwei Wochen vor dem Großen Preis von China, der nach vierjähriger Pause in den Rennkalender zurückkehrt, mit 77 Punkten etwas deutlicher vor Perez (64), Leclerc (59) und Sainz (55). Eine weitere Enttäuschung erlebte Mercedes, die beiden Silberpfeile George Russell und Lewis Hamilton mussten sich mit den Plätzen sieben und neun begnügen.

Große Freude hatte auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. „Die komplette Teamleistung war unglaublich. Wir hatten drei Boxenstopps um die zwei Sekunden, die Reifenwahl war auch die richtige. Ein perfekter Tag“, sagte der 80-jährige Steirer im ORF. Auch Lokalmatador Yuki Tsunoda erhielt nach seinem zehnten Platz in der Heimat ein Lob. „Yuki ist ein super Rennen gefahren, tolle Überholmanöver und wieder ein Punkt“, ergänzte Marko. „Ich fühle mich, als hätte ich gewonnen“, sagte Tsunoda voller Freude.

Im Qualifying hatte sich das Red-Bull-Duo die erste Startreihe gesichert, Pole-Setter Verstappen verteidigte seine Führung in den ersten Kurven vor Perez souverän. Auch dahinter änderte sich nichts an den Positionen, auch wenn Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso als einziger Topfahrer mit dem weichsten Reifensatz am Start stand. Während an der Rennspitze alles reibungslos ablief, sorgten Racing-Bulls-Pilot Daniel Ricciardo und Williams-Fahrer Alexander Albon mit einem Crash für eine Rote Flagge.

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Ricciardo, der in dieser Saison noch nach seiner Form sucht, hatte Albon in der dritten Kurve im Rückspiegel übersehen. Beide Fahrer stiegen unverletzt aus, auch dank des Halo-Systems. Dieses wurde unter anderem wegen des tödlichen Unfalls von Jules Bianchi in Suzuka 2014 eingeführt, der Franzose verstarb im Juli 2015 an dessen Folgen. Zehn Jahre nach dem folgenschweren Crash wählte Leclerc ein Helmdesign in Gedenken an seinen Freund.

Nach einer halbstündigen Unterbrechung durften sich die Fans am Suzuka International Racing Course über einen zweiten stehenden Start freuen. Dieser verlief allerdings quasi genauso ab wie der erste, einzig Hamilton rutschte mit der härtesten Reifenmischung auf den achten Platz ab. Verstappen drehte in Führung liegend unbedrängt seine Runden und baute seinen Vorsprung langsam und stetig aus. Dahinter sorgten die ersten Boxenstopps von McLaren nach zwölf von 53 Runden erstmals für ein wenig Spannung.

Denn Perez wartete etwas länger mit seinem Boxenstopp und fiel dadurch für einige Umdrehungen hinter Norris zurück. Auch Verstappen hatte kurzfristig Arbeit mit etwas Gegenwehr zu verrichten, die Überholmanöver gegen Russell und Leclerc auf deutlich älteren Reifen waren aber keine große Herausforderung. Bei Sonnenschein und deutlich wärmerem Wetter litt das Fahrerfeld unter hohem Reifenverschleiß, weshalb mehrere Boxenstopps nötig wurden.

Auch in der Schlussphase fiel Perez kurz hinter Norris zurück, der Mexikaner beanspruchte aber problemlos den zweiten Platz für sich. Da Norris seine Reifen erneut früh gewechselt hatte, fiel der Brite hinter Leclerc zurück. Auch Sainz flog mit einem frischen Reifensatz heran und an beiden vorbei. Die beiden Mercedes-Piloten haderten mit einer verpatzten Strategie. Verstappen durfte sich derweil über Führungsrunde Nummer 3.000 in seiner Karriere freuen, diesen Meilenstein hatten zuvor mit Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Hamilton erst drei Fahrer erreicht.

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