Vingegaard holt Tour-Etappensieg im Zielsprint gegen Pogacar

Vingagaard ließ Pogacar im Finish hinter sich © APA/AFP/THOMAS SAMSON

Titelverteidiger Jonas Vingegaard hat die 11. Etappe der Tour de France im Zielsprint vor dem zeitgleichen Tadej Pogacar für sich entschieden. Auf dem anspruchsvollen Teilstück im Zentralmassiv nach Le Lioran attackierte der Däne in der Entscheidung der beiden Favoriten auf den Gesamtsieg als Erster und fuhr knapp vor dem Slowenen über die Ziellinie. Dritter wurde mit 25 Sekunden Rückstand Remco Evenepoel. Felix Gall erreichte mit 2:38 Minuten Rückstand als Zehnter das Ziel.

Pogacar liegt in der Gesamtwertung im Gelben Trikot nun 1:06 Minuten vor Evenepoel und 1:14 Minuten vor Vingegaard. Der Däne vergoss nach seinem Erfolg Tränen. „Es ist sehr emotional für mich. So zurück zu kommen …“, sagte Vingegaard, der nach einem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt im April nicht nur um seinen Tour-Start, sondern um seine Karriere gebangt hatte. „Ich bin einfach glücklich, hier zu sein. Es bedeutet mir viel, hier zu gewinnen“, meinte der Visma-Profi.

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Vor allem die letzten 50 Kilometer der Etappe hatten es mit vier Bergwertungen – darunter eine der Kategorie eins – in sich. Pogacars UAE-Team hielt das Tempo den ganzen Tag hoch und ließ die Ausreißer nie mehr als drei Minuten weg. Der Top-Favorit wollte ein Zeichen setzen und attackierte 30 km vor dem Ziel schließlich solo. Er fuhr auf Vingegaard und Co. einen Vorsprung von über 30 Sekunden heraus.

Doch der Däne erholte sich und schloss an der vorletzten Bergwertung zur Überraschung vieler wieder zu Pogacar auf. Das Duo machte sich den Etappensieg im Skigebiet Le Lioran dann untereinander aus. Für Vingegaard war der Erfolg auch eine kleine Genugtuung, hatte Pogacar am Ruhetag am Montag doch gemeint, sein Rivale hänge nur an seinem Hinterrad.

Zwar baute der 25-Jährige seinen Leader-Position am Mittwoch aus, Vingegaard gab sich aber kämpferisch. „Die Tour ist noch lange nicht vorbei“, sagte er. „Nun dürfte niemand mehr daran zweifeln, dass Jonas hier in Bestform ist. Das wird großartig für die Fans“, sagte Pogacar. „Ich denke, ich kann mit viel Selbstvertrauen in die Pyrenäen gehen.“

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Gall konnte das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen. Der Osttiroler kam noch hinter dem im Finish bei einer Abfahrt gestürzten Primoz Roglic (4.) oder Adam Yates (7.) als Solofahrer ins Ziel. In der Gesamtwertung hat der Achte des Vorjahres als neuer 13. nun 9:18 Minuten Rückstand auf Pogacar. Auf die Top-Zehn fehlen Gall knapp über eineinhalb Minuten.

Bei Red-Bull-Kapitän Roglic gab es am Abend Entwarnung. „Er sagt, alles gut. Der Teamarzt hat auch einen Daumen hoch gemacht“, sagte Sportdirektor Rolf Aldag. „Es ist ein bisschen ärgerlich, aber es ist nichts Schlimmes passiert.“ Weil das Missgeschick innerhalb von drei Kilometern vor der Ziellinie passierte und damit eine Sturz-Regel griff, verlor der Slowene keine Zeit im Gesamtklassement.

Nach dem Klettertest im Herzen Frankreichs sind am Donnerstag wieder die Sprinter gefragt. In Villeneuve-sur-Lot wäre alles andere als ein Zielsprint eine Überraschung.

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