„Vizekusen“ peilt das Double aus Pokalsieg und Meistertitel an

Zweitligist Düsseldorf soll auf dem Weg nach Berlin kein Stolperstein werden

Erfolgstrainer Xabi Alosnon (Mitte) und seine Bayer-Profis wollen eine tolle Saison mit dem Doublegewinn krönen
Erfolgstrainer Xabi Alosnon (Mitte) und seine Bayer-Profis wollen eine tolle Saison mit dem Doublegewinn krönen © AFP/Fassbender

In der Bundesliga praktisch Meister, in der Europa League im Viertelfinale und im DFB-Pokal als einzig verbliebener Erstligist der große Favorit.

Die Chance auf die perfekte Saison für das seit 40 Spielen ungeschlagene Leverkusen lebt. Am Mittwoch (20.45 Uhr) peilt die „Werkself“ zuhause gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf den Einzug in das Pokal-Endspiel am 25. Mai in Berlin an.

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Für Bayer-Erfolgscoach Xabi Alonso biete das Duell mit der Fortuna „eine super Chance“, das Erreichen des Finales sei eine „große Motivation“. Doch der Trainer hat auch großen Respekt vor dem Zweitliga-Dritten.

„Das ist eine Top-Mannschaft, die es verdient hat, im Halbfinale zu stehen und die eine gute Chance hat, nächstes Jahr in der Bundesliga zu spielen“, sagte Alonso. Die Favoritenrolle nehme Bayer natürlich an, „aber sie bedeutet nichts. Wir müssen besser sein auf dem Platz. Wenn wir nicht besser sind, sind wir raus.“

Alonso selbst zog 2016 als Spieler mit Bayern München ins Finale ein, saß beim Erfolg über Borussia Dortmund wegen einer Rippenprellung aber 120 Minuten auf der Bank. „Das Szenario war unglaublich, die Stimmung war fast wie bei einem Champions-League-Finale“, hatte der Spanier schöne Erinnerungen an das Endspiel in Berlin. „Ein Finale zu spielen, ist das vielleicht schönste Gefühl für einen Fußballer. Und das in Berlin ist sehr speziell.“

Weg vom Verlierer-Image

Bis zuletzt hielt der Leverkusener Höhenflug an. Das Osterwochenende verlief für den lange als „Vizekusen“ verhöhnten Klub in vielerlei Hinsicht erfreulich. Am Freitag verkündete Trainer Alonso seinen Verbleib über die Saison hinaus, am Samstag fiel wohl die vorzeitige Entscheidung im Titelkampf. Die „Werkself“ besiegte Hoffenheim mit zwei späten Treffern 2:1, während Bayern den „Klassiker“ in München gegen Dortmund mit 0:2 verlor. „Das waren zwei Siege an einem Tag für uns“, meinte Alonso. Bei idealem Verlauf könnte Leverkusen bereits in eineinhalb Wochen den Meistertitel feiern.

Gefährlicher Außenseiter

Der Fokus liegt vorerst klar auf dem Pokalduell mit Düsseldorf. Die Fortuna liebäugelt ihrerseits mit dem ersten Pokalerfolg seit 1980 und zeigte sich im Vorfeld des Halbfinals selbstbewusst. “Irgendwann müssen sie ja mal verlieren, warum nicht gegen uns?“, fragte Fortuna-Torhüter Florian Kastenmaier im „Kicker“.

Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune gab die freche Vorgabe aus: „Hinfahren, gewinnen, nach Hause fahren. Mein Traum ist es, am 25. Mai abends im Olympiastadion mit dem goldenen Ding zu sitzen.“

Dem Trainer ist aber auch klar: „Wir entscheiden nicht, ob wir weiterkommen. Das wird nur Bayer Leverkusen mit dem, was sie uns entgegenbringen.“ Düsseldorf duelliert sich in der Pokalsaison erstmals mit einem Erstligisten, im Viertelfinale schaltete die Fortuna immerhin Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli aus.

Der seit Jänner ausgeliehene Österreicher Marlon Mustapha könnte dabei erstmals in dieser Pokalsaison zum Einsatz kommen. Drittligist Saarbrücken und Zweitligist Kaiserslautern sind die weiteren Protagonisten im Kampf um ein Endspiel-Ticket.

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