„Voller Tatendrang“ ins erste Jahr

Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner über Vorbereitung, Spielanlage, Kader und Erwartungen

FUSSBALL: TRAININGSSTART BLAU WEISS LINZ: SCHEIBLEHNER

„Wir sind voller Tatendrang“, fiebert Blau-Weiß-Cheftrainer Gerald Scheiblehner der ersten Saison in der höchsten Fußball-Spielklasse entgegen.

Bevor die Linzer mit Conor Noß (Gladbach) und Mehmet Ibrahimi (RB Leipzig) am Dienstag zwei weitere Neuzugänge fixierten, hatte sich der 46-Jährige im Rahmen der Bundesliga-Auftaktpressekonferenz am Montag am Cobenzl in Wien Zeit für ein Interview mit dem VOLKSBLATT genommen.

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Herr Scheiblehner, welche Eindrücke konnten Sie in der Vorbereitung sammeln?

Eigentlich ganz gute. Uns war natürlich bewusst, dass wir diesmal länger brauchen werden, bis der Kader fertig ist, weil wir so spät Meister geworden sind, dann kamen noch die Feierlichkeiten dazu. Mittlerweile sind wir aber auf dem Weg und zufrieden mit dem Kader. Die Spiele waren auch positiv und haben uns einige Erkenntnisse geliefert — auch, weil wir gegen sehr starke Gegner gespielt haben. Wir haben schon gesehen, wo wir noch was machen müssen. Nur eines hat nicht so gut geklappt.

Körperliche Probleme

Was war das?

Die neuen Spieler hatten Probleme im körperlichen Bereich, weil sie die Intensitäten noch nicht so gewohnt waren. Da mussten wir dann schon im Training etwas zurückstecken. Das ist jetzt aber auch keine ganz große Überraschung, weil neue Spieler meistens ein bisschen mehr Zeit brauchen. Aber das hätte vielleicht etwas besser laufen können.

Sie haben von einigen Erkenntnissen gesprochen. Wie sahen die aus?

Dass es schon eine gewisse Zeit braucht, bis die Abläufe wieder funktionieren, auch wenn nur zwei, drei Stammkräfte weggehen.

„Viel Basisarbeit machen“

Dessen war ich mir zwar bewusst, aber wenn es dann so weit ist, ist es im Kopf schon ein bisschen schwierig, wenn man wieder einen Rückschritt und viel Basisarbeit machen muss. Noch dazu im Sommer, wo wenig Zeit ist und nach dem Aufstieg, wo bessere Gegner warten. Da muss man dann versuchen, klar zu vermitteln, nicht zu kompliziert zu werden, dass die Spieler es verstehen. Und Spieler holen, die intelligent sind. Ich denke, das ist uns wirklich gut gelungen, die Spieler sind sehr ehrgeizig und hungrig, darum bin ich positiv, dass wir das gut hinbekommen.

Inwieweit muss man die Spielanlage in der Bundesliga ein Stück weit adaptieren?

Grundsätzlichen wollen wir unserer Spielidee schon treu bleiben. Davon leben wir, wir wollen als Mannschaft mit einem klaren Plan und klarer Struktur auftreten. Wir werden nicht über 90 Minuten hohes Pressing spielen können, weil die Gegner besser sind und das besser lösen werden, daher brauchen wir für gewisse Spielphasen schon einen adaptierten Plan. Die Grundidee wird aber immer dieselbe bleiben, wir wollen aktiv wirken, immer bereit sein. Auch Niederlagen werden uns davon nicht abbringen.

„Riesenherausforderung“

Welchen Faktor kann das neue Stadion einnehmen?

Einen großen Faktor. Ich denke, man hat schon gegen Eindhoven gesehen, dass es ganz anders ist, wenn du in so ein Stadion reingehst. Es ist ein besonderes Gefühl mit den Fans im Rücken, eine super Atmosphäre, das gibt Energie und kann uns schon was bringen.

Auch für Sie persönlich ist es die erste Saison als Cheftrainer in der Fußball-Bundesliga. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Auf die Stadien, daheim wie auswärts. Auf extrem spannende Matchvorbereitungen, weil es neue Gegner sind. Das wird auch für uns als Trainerteam eine Riesenherausforderung. Auch die Medienarbeit wird mehr. Man muss sich selbst weiterentwickeln, das ist eine große Chance, wenn man in der Bundesliga Trainer ist.

Wann war es für Sie eine gute Saison?

Wenn wir den Klassenerhalt geschafft haben, dann auf jeden Fall. Und wenn es uns das ganze Jahr über gelingt, als Verein und gemeinsam mit den Fans an uns zu glauben und eine gute Energie zu haben.

Mit Blau-Weiß-Trainer GERALD SCHEIBLEHNER sprach Christoph Gaigg

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