Von einer Wiese zum echten Fußballtempel

Mit dem Einzug ins neue Donaupark-Stadion erhält BW Linz endlich zeitgemäße Heimstätte

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Es ist soweit! Nach knapp zwei Jahren Bauzeit und Kosten von rund 40 Millionen Euro öffnet das neue Hofmann Personal Stadion im Linzer Donaupark im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier am Mittwoch erstmals seine Pforten.

Und das an jenem Platz, der für den Fußball-Bundesligisten Blau-Weiß Linz so immens viel bedeutet. Hier fand man nach der de facto Ausradierung des FC Linz im Jahr 1997 eine Heimat und lernte als eigenständiger Klub das Laufen. „Das war ein Wahnsinn damals“, erinnerte sich mit Hermann Schellmann einer der Gründerväter des Klubs an die Anfänge auf dem 1935 errichteten Sportplatz.

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„Mit einem Stadion hatte das nicht viel zu tun. Es war einfach viel Wiese mit kleinen Tribünen“, betonte der Unternehmer. Die dort vorgefundene Infrastruktur konnte mit dem schnellen sportlichen Erfolg nicht mithalten. Dazu waren auch die finanziellen Mittel des Klubs mehr als überschaubar.

Anhänger renovierten

Weshalb auch der damalige Klub-Boss gemeinsam mit den Fans immer wieder zum Werkzeug griff und notwendige Renovierungsarbeiten im rund 1800 Zuseher fassenden „Stadion“ selbst erledigte.

„Die Unterstützung der Anhänger war großartig. Ich habe immer geschaut, dass wir genügend Material hatten und die Fans haben gehämmert, gebohrt und geschraubt“, erklärte Schellmann, der mir seinen Vorstandskollegen schon um das Jahr 2010 erste Ideen für ein neues Stadion im Donaupark im Kopf hatte.

„Es gab sogar schon von einem Architekten entworfene Pläne. Die Kapazität hätte rund 2500 Zuschauer betragen. Bei der Stadt sind wir damals aber auf taube Ohren gestoßen“, verriet der Spediteur, der froh ist, dass sein Herzensklub endlich eine zeitgemäße Heimat bekommt. „So in dieser Form hätte ich das noch vor kurzer Zeit nicht für möglich gehalten“, betonte der Ehrenpräsident.

Wenngleich auch er weiß, dass das Stadion für den Klub überlebenswichtig ist. „Ohne eigene Heimat und den damit verbundenen Vermarktungsmöglichkeiten ist ein Bundesliga-Klub einfach nicht zu stemmen.“ Exakt 5595 Zuschauer werden im nagelneuen blau-weißen Fußballtempel Platz finden.

Modernster Standard

Dazu gibt es zehn Logen und einen großzügigen VIP-Bereich auf modernstem Standard. Einrichtungen, von denen man in der alten Heimat nur träumen konnte. „Unser VIP-Bereich waren ein paar Sitze in der Mitte der Tribüne. Wir haben einen Kühlschrank und einen Würstelkocher hingetragen, damit wir zumindest irgendwas bieten können“, erinnerte sich Schellmann, der auch zu den Stammgästen in der neuen Arena zählen wird.

Klub-Geschäftsführer Christoph Peschek kann den Einzug und dann vor allem das erste Spiel gegen PSV Eindhoven am 15. Juli ebenfalls kaum erwarten. „Die Vorfreude ist natürlich riesengroß“, verriet der 39-Jährige und ergänzte: „Bis zuletzt wurde eifrig gearbeitet. Es wird alles rechtzeitig fertig. Unsere Fans können sich auf ein wirklich tolles Stadion freuen.“ Der Zuspruch wächst jedenfalls von Tag zu Tag. Zuletzt hat der Verkauf der Dauerkarten für die kommende Saison nochmals kräftig angezogen und kratzt man an der 2000er Marke.

Von Christian Baumberger

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