WM-Premiere statt Karriere-Ende

Eiserner Wille: OÖ-Youngster Mühlbacher kämpfte sich zurück

Julia Mühlbacher steht nach einem Bandscheibenvorfall im Oktober am Donnerstag vor dem größten Wettkampf ihrer Karriere.
Julia Mühlbacher steht nach einem Bandscheibenvorfall im Oktober am Donnerstag vor dem größten Wettkampf ihrer Karriere. © APA/Hochmuth

„Sensationell, was sie heute wieder gebracht hat“, schwärmte ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer nach der Qualifikation für den Skisprung-Bewerb der Frauen am Donnerstag (17/live ORF 1).

Sie, das ist die Oberösterreicherin Julia Mühlbacher. Mit Rang elf sprang die 18-Jährige als zweitbeste Österreicherin hinter Eva Pinkelnig (5.) in ihren ersten WM-Wettkampf bei den „Großen“.

Sogar sitzen schmerzte

Dabei hing vor wenigen Monaten die Saison, ja sogar die Karriere an einem seidenen Faden. „Im Oktober ist ein Bandscheiben-Vorfall diagnostiziert worden, wo es dann eher nicht so gut ausgeschaut hat, für die weitere Karriere“, erzählte Mühlbacher. Aber entgegen dem Rat der Ärzte entschied sich die Schalchnerin dafür, die Saison fortzusetzen.

Nach harter Reha konnte sie bereits früher als gedacht am 20. Dezember wieder auf die Schanze zurückkehren und war damit ihrer Zeit voraus. „Es war mental nicht einfach, die Reha-Übungen waren nicht lustig.“ Zu Beginn war Spazierengehen die einzig mögliche Trainingsübung und sogar das Sitzen schmerzte.

Was folgte, ist fast ein Märchen: Bronze bei der Junioren-WM, Weltcup-Comeback in Hinzenbach, mit Rang drei in Rasnov noch auf den WM-Zug aufgesprungen.

In Planica überzeugte Mühlbacher schließlich mit Top-Sprüngen im Training und sprang in der Quali (95,5 m) trotz schlechter Landung vorne mit. „Ich weiß, dass es funktioniert, mal schauen, was im Wettkampf passiert“, schmunzelte die VOLKSBLATT-TopTalent-Teilnehmerin 2020.

Auch Sara Marita Kramer (22.) und Chiara Kreuzer (26.) qualifizierten sich für den ersten WM-Bewerb.

Von Tobias Hörtenhuber

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