SsangYong Korando: Fernöstliche Überraschung

Hyundai und Kia kennen die meisten, aber Südkorea hat noch mehr Autohersteller zu bieten; beispielsweise SsangYong. Die viertgrößte südkoreanische Autoschmiede hat ihr kompaktes SUV namens Korando umfassend modernisiert und optisch mehr in Richtung Europa gerückt.

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Das, was Kia und Hyundai mittlerweile schon seit Jahren berücksichtigen, beherzigt mittlerweile auch SsangYong: Die Autos der südkoreanischen Autoschmiede erfreuen immer mehr das Auge der europäischen Betrachter, wie nun auch die vierte Generation des 4,45 Meter langen SUV namens Korando demonstriert.

Das war nicht immer so: Rexton, der frühere Korando oder auch der frühe XLV waren nicht gerade für europäische Ansprüche geschmiedet, weshalb die Marke hierzulande unter dem Begriff Außenseiter firmiert. Das ändert sich aber nun nach und nach, Vorbote war der Tivoli und mit dem Korando gehen die Koreaner nun einen Schritt weiter auf das heimische Publikum zu.

Typenschein

SsangYong Korando 4WD A/T Icon

Preis: ab € 38.490,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 39.190,- inklusive Metalliclackierung € 700,-; einen SsangYong Korando (1,5 2WD M/T Road) gibt es ab € 26.190,-
NoVA/Steuer: 11 %/ € 777,60 jährlich
Garantie: 5 Jahre bis max. 100.000 km
Service: alle 20.000 km oder jährlich

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 1597 cm³, 100 kW/136 PS bei 4000 U/min, max. Drehmoment 324 Nm bei 1500-2500 U/min
Getriebe: Sechsgangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Leistungsgewicht: 11,95 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 6,8 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 7,3 Liter
CO2-Ausstoß: 170 g/km
NOx: 0,0114 g/km; Euro 6

Eckdaten:
L/B/H: 4450/1870/1629 mm
Radstand: 2675 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1625/2250 kg
Kofferraum: 551-1248 Liter
Tank: 47 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 235/55 R18 100H auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/ACC/LDW
Airbags: 7

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 180 mm
Böschungswinkel vorne: 18°
Hinten: 24,5°
Rampenwinkel: 15,4°

Dabei bewahrt sich der Koreaner glücklicherweise so viel Eigenständigkeit, dass er nicht in der breiten Masse der glatt gebügelten kompakten SUV untergeht. Ins Auge stechen vor allem das wuchtige Heck, die massiv ausgestellten Radkästen und der Allradler zeigt auch mit seinen Plastikbeplankungen, dass er durchaus für die Fahrt ins Gelände gerüstet ist.

Im Innenraum setzt sich der robuste Eindruck fort. Hartplastik wechselt sich mit Softtouchoberflächen ab, die staub- und kratzempfindliche Armauflage in Klavierlackoptik in den Türpappen hätte nicht sein müssen.

Zudem fehlen vermehrt die Lademöglichkeiten für Smartphones oder Tablets. Für vorne gibt es ausstattungsabhängig lediglich einen USB- und einen 12-Volt-Anschluss, in der zweiten Reihe fehlt der USB-Anschluss sogar zur Gänze – dafür gibt es vorne wie hinten Ablagen in Hülle und Fülle. Dafür ist das Platzangebot in der ersten Reihe, im Fond und auch im Kofferraum veritabel und in Sachen Komfort gibt sich der Korando auch keine Blöße; so sind beispielsweise Sitz- und Lenkradheizung, Klimaanlage, Navi und ein mehr als zehn Zoll großes Touchdisplay an Bord.

Punkto Menüführung und Ergonomie gibt sich der Koreaner auch keine Blöße, allerdings ist das System teilweise recht träge.

Die 136 Pferdchen des Selbstzünders passen sehr gut zum Gemüt des Korando, der sich nicht als Kurvenräuber oder Sportwagen, sondern als entspannter Gleiter versteht. Was auch die Automatik bei zu forschen Befehlen betont. Bei entsprechend harmonischer Fahrweise sortiert das Getriebe die Gänge ohne Fehl und Tadel und stellt eine perfekte Einheit mit dem Motor dar.

Ebendieser erweist sich als laufruhig, dröhnt aber bei höherer Belastung forsch in den Fahrgastraum hinein. Wegen seines permanenten Allradantriebs ist der Korando jedoch durchaus durstig, speziell bei kurzen Fahrten braucht das wendige SUV knapp zehn Liter; im Schnitt pendelt sich der Verbrauch bei annehmbaren 7,3 Litern ein.

Jedoch ist der Tank mit 47 Litern klein dimensioniert, wodurch die Reichweite unter 700 Kilometern liegt. Bedingt durch den langen Radstand werden Gullideckel und ähnliche Unebenheiten darüber hinaus nicht zum krassen Komfortproblem, generell erweist sich der Korando somit als sicherer, entspannter Begleiter.

Wert legten die südkoreanischen Ingenieure auch auf die Sicherheit: Bei der Neuauflage wurden etliche strukturelle Verstärkungen und Isolierungen verbaut, an Bord sind in der zweithöchsten Ausstattungslinie Icon unter anderem Notbremssystem, Spurhaltewarner, Querverkehrswarner, adaptiver Tempomat sowie Toter-Winkel-Assistent. Beim Euro NCAP-Crashtest gab´s daher nicht umsonst fünf Sterne – und der Korando strahlt auch nicht umsonst innen wie außen eine bullige Robustheit aus, die die fünf Passagiere auch in Sicherheit wiegen lässt.

Fazit: Ein durchaus gelungenes SUV, da sowohl Preis als auch Ausstattung und Fahrleistungen passen. Die Überraschung aus Fernost ist durchaus geglückt.

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