Statistik: Österreichs Bevölkerung wächst weiter

Österreichs Bevölkerung wächst weiter – mit 1. Jänner 2020 lebten laut Statistik Austria 8,901.064 Menschen in der Alpenrepublik. Das sind 42.289 Personen (plus 0,48 Prozent) mehr als zum Jahresbeginn 2019.

Nach den am Montag veröffentlichten endgültigen Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik war die Zunahme 2019 etwas größer als im Jahr zuvor (2018: plus 0,41Prozent).

Grund für das Wachstum ist in erster Linie die Zuwanderung: „Ganze 96 Prozent des Bevölkerungsanstiegs sind darauf zurückzuführen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Aber es gab auch eine positive Geburtenbilanz. 2019 wurden 1.566 Personen mehr geboren als verstorben sind. Österreich wird zugleich aber immer älter, denn die Bevölkerungsgruppe 65+ ist die am stärksten wachsende. Anfang 2020 gab es 25.068 Personen mehr im Pensionsalter – das ist ein Zuwachs von 1,5 Prozent.

Durchschnittsalter in Österreich 42,9 Jahre

Mit Jahresbeginn lebten in Österreich 1,720.915 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (19,3 Prozent der Gesamtbevölkerung), 5,486.522 Menschen im Haupterwerbsalter von 20 bis 65 Jahren (61,6 Prozent) und 1,693.627 (19,0 Prozent) im Pensionsalter ab 65 Jahren. Das Durchschnittsalter betrug 42,9 Jahre, um 0,1 Jahre mehr.

2019 verzeichneten Wien und Vorarlberg mit je plus 0,72 Prozent die größten Zuwächse aller Bundesländer. Darüber hinaus hatten auch Salzburg (plus 0,57 Prozent) und Oberösterreich (plus 0,55 Prozent) ein überdurchschnittliches Wachstum. Niederösterreich lag mit plus 0,40 Prozent genau im Mittelfeld, während sich in Tirol (plus 0,39 Prozent), im Burgenland (plus 0,34 Prozent) und in der Steiermark (plus 0,27 Prozent) etwas geringere Zuwächse ergaben. In Kärnten erhöhte sich die Bevölkerungszahl 2019 nur um 0,06 Prozent.

Netto-Zuwanderung plus 15 Prozent

Die Wanderungsstatistik der Statistik Austria verzeichnete im Vorjahr 150.419 Zuzüge aus dem Ausland und 109.806 Wegzüge. Somit betrug der Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland 40.613 Personen. Die Netto-Zuwanderung erhöhte sich um rund 15 Prozent, blieb allerdings weiterhin unter den Werten aller Jahre zwischen 2012 und 2017. In diesem Zeitraum war die Netto-Zuwanderung zwischen plus 43.797 (2012) und plus 113.067 (2015) gelegen. Der Saldo bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war mit minus 4.343 dem langjährigen Trend entsprechend auch 2019 negativ.

Drei Viertel der Wanderungsgewinne bei ausländischen Staatsangehörigen entfielen auf Angehörige von anderen EU- bzw. EFTA-Staaten (plus 33.497 Personen) und nur ein Viertel auf Drittstaatsangehörige (plus 11.459). Unter den neu zugewanderten Drittstaatsangehörigen entfielen 60,8 Prozent des Saldos auf Angehörige europäischer Drittstaaten (plus 6.966), während 39,2 Prozent bzw. 4.493 Personen Staatsangehörige außereuropäischer Nationen waren.

Den größten Überschuss gab es bei Rumänen (plus 8.718 Personen), gefolgt von Deutschen (7.227), Ungarn (4.036), Kroatien (2.860) und Bulgaren (2.400). Unter den Drittstaatsangehörigen kamen die meisten aus Bosnien und Herzegowina (plus 1.689), Serbien (1.588) und Syrien (1.060). Bei afghanischen Staatsangehörigen gab es dagegen um 803 mehr Wegzüge als Zuzüge.

Anfang 2020 lebten insgesamt 1.486.223 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich. Dies entspricht einem Anteil von rund 16,7 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte (778.443) stammt aus den EU- und EFTA-Ländern, davon insgesamt 199.993 Deutsche, die mit einem Anteil von 13,5 Prozent die größte Ausländergruppe in Österreich bildeten. 707.780 Personen waren Drittstaatsangehörige, worunter Serben (122.115 Personen) die größte Nationalität vor Türken (117.607 Personen) ausmachten.

Wien bleibt das wichtigste Ziel der Zuwanderung: 35,8 Prozent des Wanderungssaldos (plus 14.526 Personen) entfielen auf die Bundeshauptstadt. Ebenfalls hohe Werte verzeichneten Oberösterreich (6.956 Personen), die Steiermark (4.446), Niederösterreich (3.481) und Tirol (3.414).

84.952 Kinder wurden im Vorjahr in Österreich geboren, 583 weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum starben insgesamt 83.386 Personen, wodurch die Geburtenbilanz mit plus 1.566 erneut positiv ausfiel, zudem etwas höher als im Vorjahr (2018: plus 1.560). 250 Kinder starben im ersten Lebensjahr, was eine Säuglingssterberate von 2,9 Promille bedeutet. Diese lag etwas über jener von 2018 (2,7 Promille).

Nur Salzburg (plus 3,2 Prozent) und das Burgenland (plus 0,3 Prozent) verzeichneten steigende Geburtenzahlen. Alle übrigen Bundesländer registrierten jeweils weniger Geburten als im Jahr davor. Am deutlichsten war dies in Kärnten (minus 3,3 Prozent), gefolgt von Tirol (minus 2,3 Prozent), Niederösterreich (minus 1,4 Prozent) und der Steiermark (minus 0,7 Prozent). Geburtenrückgänge unter dem Bundesdurchschnitt wurden in Wien (minus 0,5 Prozent), Oberösterreich (minus 0,4 Prozent) und Vorarlberg (minus 0,05 Prozent) festgestellt.

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