Stephen King: Blutige Nachrichten

King zeigt in den vier Novellen von „Blutige Nachrichten“, dass er auch das Novellen-Format beherrscht und bietet ein Wiedersehen mit Romanfigur Holly Gibney. „Ich liebe Holly“, schreibt King im Nachwort.

Das spürt man im ersten Solo-Abenteuer der Figur — ein Suspense-Thriller mit Schockelementen, ein typischer King-Page-Turner. Der 72-Jährige spielt mit den Nerven seines Publikums, wenn Holly ein Date mit dem Bösen hat, aber im Stau steht. Da will man beim Lesen auf die Hupe drücken …

„Mr. Harrigans Telefon“ ist eine Mischung aus Coming-Of-Age und Horror. Viel Zeit nimmt sich King für seine Charaktere, bevor es unheimlich wird.

Bei „Ratte“ mag King auf eigene Erfahrung zurückgegriffen haben, geht es doch um einen Schriftsteller. Dieser unterscheidet sich gewaltig vom produktiven echten Kollegen aus Maine, der jährlich ein bis zwei Werke herausbringt. Der fiktive Autor will endlich seinen ersten Roman schreiben und geht dabei einen faustischen Pakt ein.

Das Juwel der Sammlung nennt sich „Chucks Leben“, das sich als philosophisch-melancholische Betrachtung des Lebens entpuppt. King setzt das letzte der drei Kapitel an den Anfang und das erste an das Ende. Mit „Blutige Nachrichten“ untermauert der Autor von „Es“, dass er mehr als Meister der Horrorliteratur ist.

Stephen King: Blutige Nachrichten. Heyne Verlag, 560 Seiten, 24,70 €

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