Stimmungsvoller Auftakt

Eröffnung der Donaufestwochen Strudengau mit Köhlmeier und Musik

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Das Schloss Greinburg ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt Grein, sondern mit seinen historischen Repräsentationsräumen und dem stimmigen Arkadenhof wieder einmal ein hervorragend geeigneter Ort für die Eröffnungsfeierlichkeit der Donaufestwochen 2021 im Strudengau unter der Intendanz von Michi Gaigg.

Der Zauber des Neuen und des Seins

Als Festredner erwartete man Autor Michael Köhlmeier und war neugierig auf den „Geschichten-Erzähler“ der Nation. Das „Neue“, dem wie ständig in unserem Alltag begegnen und mit dem wir permanent in Berührung kommen, zeige auf, wie schnell es mit dem „Zauber, der ihm inne wohnt“ (Hesse) vorbei ist.

Die Kindheit — leider auch ein vergänglicher Zauber! Und was will der Mensch? Er will Haben, Erwerben, Kaufen. Aber wie schnell ist auch der Zauber des erworbenen Besitzes vorbei. Die Frage stellt Köhlmeier auch nach dem Sein. „Glücklich sein“: ja schon, aber sind es andauernde Augenblicke von Glück? Können wir es halten, das Glück? Ist es ein Zustand für ewiges Sein?

Köhlmeier zieht eine Spur besinnlicher Gedanken, für ein Leben, das gelingen soll.

Auf der Bühne des Akadenhofes standen dann schon in der Dämmerung beleuchteten Notenständer der Musiker bereit und ein wunderschön bemaltes Cembalo, das als Blickfang glänzte.

Carin van Heerden führte ihr Bläserensemble — Philipp Wagner und Anabel Röser (Oboe und Blockflöte), Stephan Katte und Jens Pribbernow (Naturhorn), Makiko Kurabayashi (Fagott), Maximilian Kanzler (Landsknechtstrommel) — auf die Bühne, spielte selbst als Leiterin Oboe und Blockflöte. Alexander Gergelyfi agierte zu den diversen Musikstücken als rhythmisch exakt klangschöner Continuospieler am Cembalo und auch als Solist bei der Suite in c-Moll von Conrad Friedrich Hurlebusch (1691-1765). Mit Georg Philipp Telemann gelang zum musikalischem Beginn ein straff festlicher Marsch, der komponiert wurde „Zum Stückschießen der Frankfurter Artillerie“, die immer „in sauberer Montur“ erscheinen musste und im Arkadenhof als Erheiterungsklangprobe zur festlichen Stimmung passte.

Die beiden Herren des Corni da caccia lieferten ihr Telemann-Menuett aus den oberen Arkaden und das in fein sauberer Intonation. Sie ernteten für dieses Unternehmen größte Bewunderung. Dann aber ging es an eine ganz feine und spezielle Triobesetzung auf Blockflöten, deren Klangzauber auf den drei Altflöten beim g-Moll Trio op.1 Nr.3 von Johann Mattheson (1681-1764) zum Highlight des Abends wurde.

In der abschließenden Runde folgten in den verschiedenen Besetzungen mit Holzbläsern die erste Ouvertüren von Reinhard Keiser (1674-1737) und in der vollen Mischung mit Blechbläsern nochmals Georg Philipp Telemann.

Im rammvollen Arkadenhof gab es viel Begeisterung für dieses gelungene Eröffnungsfest.

Von Christine Grubauer

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