Sturmtief „Sabine“ zog über OÖ

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Am Montag ab halb neun Uhr brach Sturmtief „Sabine“ von Bayern über Oberösterreich herein. Für den Norden des Landes wurde von der ZAMG die Warnstufe „Rot“ ausgegeben. Mit 149 km/h am Feuerkogel wurde der österreichische Spitzenwert erreicht.

Speziell in den Bezirken Schärding, Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Freistadt — am Nachmittag dann in den Bezirken Linz-Land, Wels-Land, Perg und in Linz — wurden unzählige Sturmschäden gemeldet. Die Palette reichte von lahmgelegten Telefonnetzen über blockierte Straßen und Stromleitungen auf dem Boden bis hin zu abgedeckten Dächern.

Bis 14 Uhr waren 260 Feuerwehren mit 3900 Einsatzkräften bei 965 Einsätzen aktiv. Noch am Vormittag wurden im Mühlviertel einige Buslinien eingestellt. Zwischen Rottenegg und Aigen/Schlägl wurde der Bahnverkehr bis heute 14 Uhr, zwischen Freistadt und Summerau bis Freitag stillgelegt. Es gibt einen Schienenersatzverkehr. Im Innviertel musste die Strecke Braunau/Simbach eingestellt werden. Zudem kam es vor allem im Inn- und Mühlviertel zu zahlreichen Straßensperren wegen der umgestürzten Bäume.

Knapp 150 Einsätze zählt die Einsatzkarte der Landeswarnzentrale der Feuerwehr, mit Schwerpunkt in den Bezirken Schärding und Rohrbach. © OÖLFV

Mehrere Menschen aus Fahrzeugen befreit

Einen besonderen Einsatz gab es in Piberbach im Bezirk Linz-Land: Ein Rettungswagen war vom Sturm eingeschlossen worden, die Insassen mussten von der Feuerwehr freigeschnitten werden.

In Rainbach (Bez. Schärding) musste die Feuerwehr sechs Menschen freischneiden, die in einem Waldstück zwischen umgestürzten Bäumen festsaßen. Ein älteres Paar konnte nur über das Bachbett gerettet werden, berichtete die FF Höcking. In Haslach (Bez. Rohrbach) gab es einen ähnlichen Einsatz: Insassen aus acht Fahrzeugen waren auf der B38 betroffen. Ebenfalls im Bereich Rainbach rückte die Feuerwehr zu einer besonderen Notstromversorgung aus: Eine Frau, die über strombetriebene medizinische Geräte versorgt wird, war auf die Hilfe angewiesen, da der Strom ausgefallen war.

In Münzkirchen (Bezirk Schärding) war zu Mittag ein Bus von einer starken Windböe erfasst worden. Der Lenker, der sich allein im Fahrzeug befand, konnte noch durch ein Ausweichmanöver verhindern, dass der Bus umstürzte. Dabei kam er von der Straße ab und landete in einem Feld. Eine heikle Situation gab es in der Ortschaft Glasau in Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung). Dort stürzte ein Baum auf einen im Freien stehenden Gastank und riss das Sicherheitsventil ab. Eine Fachfirma konnte den Tank zum Glück wieder rechtzeitig abdichten. Sieben Schulen schlossen frühzeitig, damit die Kinder noch sicher nach Hause gehen konnten.

In der Gemeinde Sarleinsbach im Mühlviertel wurde ein gesamtes Waldstück durch den Sturm zerstört. ©Reiter

In Linz war der Stadtteil Solar-City besonders betroffen. Dort wurden Teile von Dächern abgetragen. Insgesamt waren rund 40.000 Haushalte in den Bezirken Schärding und Rohrbach sowie im Raum Linz-Steyr-Kirchdorf mehrere Stunden lang ohne Strom, berichteten die Netz OÖ und die Linz AG.

Das Sturmtief wird auch heute noch über Österreich wüten, jedoch werden die Spitzen nur bei 60 bis 90 km/h liegen, berichtet die ZAMG. Laut Feuerwehr soll es die Bereiche Hausruckviertel und Braunau härter treffen.

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