Suche nach Auslöser für rätselhafte Hepatitis bei Kindern geht weiter

Mögliche Doppelinfektion von Adenoviren und dem Coronavirus

Täglich wird ein neuer Fall der rätselhaften Hepatitis beim Kindern – zwei sind wie berichtet in Österreich betroffen – gemeldet. Von den rund 190 Kindern weltweit ist laut (WHO) bisher eines an einer solchen Entzündung der Leber gestorben.

Die ersten fünf Fälle wurden am 31. März in Schottland gemeldet. Bei keinem der Betroffenen wurden die bekannten Erreger von Hepatitis A, B, C, D oder E nachgewiesen, wie Meera Chand, Expertin für neu auftretende Infektionskrankheiten bei der britischen Behörde für gesundheitliche Sicherheit, sagte.

In ganz Großbritannien sind es bislang 114 Fälle, in Spanien 13, gefolgt von Israel mit zwölf und den USA mit neun und weitere Länder mit vereinzelten Fällen.

Kinder bis fünf Jahre am häufigsten betroffen

Die Hepatitis-Erkrankungen traten bei Kindern im Alter von einem Monat bis 16 Jahren auf, am häufigsten erkrankten unter Fünfjährige. Die große Mehrheit war zuvor gesund. Zu ersten Symptomen zählten Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Gelbsucht. 17 Kinder sind so schwer erkrankt, dass ihnen eine neue Leber transplantiert werden musste.

Bereits ausgeschlossen wurde ein Zusammenhang mit dem Schmerzmittel Paracetamol, ebenso eine Corona-Impfung, weil die meisten betroffenen Kinder gar nicht geimpft waren. Laut WHO wurden bei 74 Betroffenen Adenoviren nachgewiesen, diese Erkältungsviren führen aber meist nicht zu schweren Erkrankungen. Als möglich gilt, dass die Kleinkinder wegen der Corona-Schutzmaßnahmen keine Immunität gegen Adenoviren aufgebaut haben.

Geprüft werde eine Doppelinfektion mit einem Adeno- und dem Coronavirus oder eine vorangegangene Corona-Infektion. Kinder sollten sich zur Vorsicht regelmäßig die Hände waschen, Kinderärzte verstärkt auf Anzeichen von Gelbsucht achten.

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