Tanner im Kreuzfeuer der Kritik

ÖVP-Wehrsprecher nennt Doskozil & Kunasek „Veteranen des Scheiterns“

Noch wird am Truppenübungsplatz Allentsteig scharf geschossen.
Noch wird am Truppenübungsplatz Allentsteig scharf geschossen. © Bundesheer/Minich

Die jüngsten Reformpläne für das Bundesheer haben eine ungewöhnliche Allianz hervorgebracht und die aktuelle Ressortchefin Klaudia Tanner (ÖVP) ins Kreuzfeuer der Kritik: Die Ex-Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) und Mario Kunasek (FPÖ) traten am Montag gemeinsam mit Ex-Generalstabschef Edmund Entacher auf, um gegen Tanner und das „Kaputtsparen“ des Heeres zu wettern.

Doskozil forderte Tanner auf, „sie soll sich endlich ganz klar dazu erklären, was will sie mit dem Österreichischen Bundesheer“. Ihm fehle bei der aktuellen Ressortchefin „Leadership“ — „zum jetzigen Zeitpunkt ist sie rücktrittsreif“.

Dass notfalls die NATO helfen könnte, lässt der burgenländische Landeshauptmann nicht gelten: „Ich glaube, die Frau Bundesministerin weiß nicht, was es heißt, ein souveräner Staat zu sein.“

ÖVP schießt zurück

Die ÖVP ließ die Kritik nicht unbeantwortet: Dieser Auftritt sei eine „intrigante und leicht durchschaubare Inszenierung“, so die stv. Generalsekretärin Gabriela Schwarz. Doskozil lenke lediglich von seiner Verantwortung im Mattersburger Bankenskandal ab.

„Die Allianz Doskozil-Kunasek ist an Absurdität wohl kaum zu überbieten, da beide für die aktuelle schwierige finanzielle Situation des österreichischen Bundesheeres verantwortlich sind“, schoss Schwarz zurück. ÖVP-Wehrsprecher Michael Hammer nannte es eine „Farce“ und „der Gipfel am Eisberg der Showpolitik“.

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Beide hätten genug Zeit gehabt, ihre Forderungen, die sie jetzt an Tanner richten, selbst umzusetzen, so Hammer. Doskozil und Kunasek seien „Veteranen des Scheiterns“.

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