Temo Kharshiladze / Ketevan Sepashvili: Undine

Meilensteine für Flöte entdeckte das georgische Kammermusikpaar für ihre CD bei Gramola. Temo Kharshiladze (Flöte) und Ketevan Sepashvili (Klavier) musizieren seit 2018 gemeinsam und sind bei gleicher Herkunft auch ein Herz und eine Seele für die Musik ihrer Heimat.

Die Traversflöte als Soloinstrument in Konzerten und Sonaten wurde nach dem Barock und der Frühklassik erst wieder in der Romantik des 19. Jahrhunderts von Komponisten ins Licht gerückt. Daraus erklärt sich, dass ein Carl Reinecke, mit anderen Genres fast vergessen, mit seiner Flötensonate „Undine“ sich im Konzertsaal behauptet. Der Titel des Stückes erzählt von der von ihrem Ritter verlassenen Nixe, deren Liebesgefühle von den Interpreten mit allen Ausdrucksmöglichkeiten ausgeschöpft werden.

Dass Otar Taktakishvili (1924-1989) mit seiner tonalen Flötensonate Georgien treu blieb, hat ihm den Status eines Nationalhelden eingebracht. Seltsam die farbigen französischen Anklänge in seinem Stil, was aber die Musiker in der Ausführung zu besonderer Transparenz reizte.

Der dritte Komponist auf dieser Raritäten-CD passte ins Programm, weil auch Sergei Prokofieff von den politischen Bedrohungen seiner Zeit nicht verschont blieb, 1944 seine Flötensonate schuf, eines der meistgespielten Virtuosenwerke, deren zweite Fassung auch für Geige seinen Bekanntheitsgrad in der Kammermusik steigerte.

Hörprobe:

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