Während jenseits der Grenze Umweltschutzauflagen den Weiterbau der Mühlviertler Schnellstraße S10 Richtung Staatsgrenze in Wullowitz einbremsen, schreitet der Autobahnausbau von Prag Richtung OÖ zügig voran.
Aktuell befinden sich zwei Abschnitte der D3 von Prag über Budweis Richtung Linz in Bau. Sowohl das 7,2 km lange Stück von Woselno nach Hodejovicenach, als auch das 12,5 km lange Stück von Hodowitz nach Wittingau (Trebon) sollen 2023 in Betrieb genommen werden.
Wie aus tschechischen Medienberichten hervorgeht, ist weiters die Errichtung des 8,6 km langen Abschnitts von Unterbreitenstein nach Kaplitz im Zeitraum 2021 bis 2024 geplant.
Weitere zwölf Kilometer von Kaplitz bis Nazidla will unser Nachbarland von 2022 bis 2025 errichten und ab 2022 soll mit dem noch fehlenden vier Kilometer langem Stück bis zur Staatsgrenze begonnen werden. Noch in der Schwebe befindet sich lediglich der mittelböhmische Abschnitt der D3.
Österreich beim Lückenschluss in Verzug
Während also Tschechien auf einem guten Weg ist, den Autobahnausbau in fünf Jahren bis Wullowitz abgeschlossen zu haben, ist auf österreichischer Seite noch viel in Schwebe. Erst vergangene Woche fand die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Umfahrung Rainbach statt.
Kommt es zu keinem Einspruch der Gegner beim Bundesverwaltungsgericht, will die Asfinag das 7,2 Kilometer lange S10-Teilstück von Freistadt nord nach Kerschbaum im Zeitraum 2023 bis 2027 fertig stellen. Für die dann noch fehlenden acht Kilometer bis zur Staatsgrenze sollen im nächsten Jahr die Planungen aufgenommen werden. Ein Zeithorizont für die Realisierung gibt es noch nicht.
Für die vom Verkehr geplagten Bewohner nördlich von Freistadt bedeutet dies, dass sie sich durch die Baufortschritte in Tschechien auf eine weitere Verkehrszunahme einstellen müssen.
Von Heinz Wernitznig