TU Linz soll bis 2024 realisiert sein

Freude in Oberösterreich — Faßmann sieht ein gutes Fundament in OÖ

Bildungsminister Faßmann verspricht, dass man eng mit der JKU zusammenarbeiten werde.

Nach den Plänen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll die neue Technische Universität (TU) in Linz mit dem Schwerpunkt Digitalisierung noch in dieser Legislaturperiode entstehen.

Bildungsminister Heinz Faßmann wird nun gemeinsam mit dem oö. Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) mit den konkreten Vorarbeiten beginnen, hieß es in einer Aussendung. Dabei wollen sie intensiv mit dem Rektor der Universität Linz (JKU), Meinhard Lukas, zusammenarbeiten.

„In Oberösterreich existiert bereits ein gutes Fundament, auf dem aufgebaut werden kann. Das Bundesland ist nicht nur traditionell technik-affin, es gibt auch äußert vielversprechende Ansatzpunkte im Bereich der Digitalisierung — von der Ars Electronica über die FH Hagenberg bis hin zum Linz Institut of Technology an der JKU Linz“, so Faßmann.

Ideale Ergänzung

Die neue Universität werde eine ideale Ergänzung sein, so der Minister. Wichtig sei, dass Synergien und Kooperationen genützt werden und keine Doppelgleisigkeiten entstehen. „Ich bin davon überzeugt, dass Partnerschaften im Bereich Hochschulbildung und Forschung der vielversprechendste Weg zum Erfolg sind“, erklärte Faßmann.

Ein „Jahrhundertprojekt“

In Oberösterreich haben sich ÖVP und Grüne sowie der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) erfreut über die Pläne gezeigt. Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) sieht darin ein „Jahrhundertprojekt für den Standort Oberösterreich“, mit dem die Hochschullandschaft „nun dem Level als Wirtschafts- und Industriebundesland Nummer eins gerecht“ werde. Für die Konzeption der neuen Universität werde man internationales Know-how einholen.

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Von den oberösterreichischen Grünen kam zwar ein klares „Ja“, allerdings solle die Trägerschaft bei der JKU liegen. Denn an einem neuen Standort eine konkurrierende Universität hochzuziehen wäre hochgradig ineffizient, so Klubobmann Gottfried Hirz. Zudem solle neben Digitalisierung auch Klimaschutz im Fokus stehen.

Der Linzer Bürgermeister Luger zeigte sich zwar hoch erfreut — „dieses Vorhaben ist eine weitere Aufwertung des Bildungsstandorts, die die Entscheidung für eine Medizinische Fakultät bei weitem übertrifft“ —, verlangte aber, dass man nun die Stadt und die JKU rasch in die Planungen einbeziehe. Er sieht die TU als Chance für die künftige Stadtentwicklung. Als mögliche Standorte brachte er Tabakfabrik und die Post City beim Hauptbahnhof ins Spiel.

Skepsis bei den Grünen

Skeptischer sieht die Grüne Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger die TU-Pläne. Diese müssten angesichts der bevorstehenden Verhandlungen zum Uni-Budget für die nächsten Jahre diskutiert werden. Ähnlich äußerte sich die aktuelle uniko-Präsidentin Sabine Seidler, die auf die laufenden Leistungsvereinbarungen verweist. Den Plan zur Einrichtung einer zusätzlichen TU in Linz hält die Rektorin der TU Wien nach wie vor für nicht sinnvoll — auch nicht gegenüber der JKU mit ihrer Technik-Fakultät.

Die Neos halten die neuen Uni-Pläne für „unfassbar kleinkariert“ und bringen sie in Zusammenhang mit den bevorstehenden Landtagswahlen in Oberösterreich.

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