Meinung

von Markus Ebert

Ungemütlich

Sonntag, kurz nach 16 Uhr ist klar: SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat seiner Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner ein Problem beschert, auch wenn sie bei Bekanntwerden der ersten Hochrechnung gemeinsam mit „Dosko“ gejubelt hat.

Mit seinem fulminanten Wahlsieg hat er den Genossen gezeigt, wie Siegen geht — nämlich ungerührt einen Spagat zwischen rechter Migrations- und linker Sozialpolitik aufs politische Parkett zu legen. Bei den roten Gratulationsadressen wurden augenscheinlich Doskozils rechte Signale ausgeblendet. Man könne „der Sozialdemokratie in Österreich zeigen, wie man Wahlen gewinnt, mit welchen Themen man Wahlen gewinnt, auf welche Themen man setzen muss“, hatte er beim Wahlkampfauftakt getönt.

Das Glück von Rendi-Wagner: Heuer wird auch in Wien noch gewählt, bis dahin wird man sich hüten, abermals eine Obfrau-Debatte vom Zaun zu brechen.

„Bei den roten Gratulationsadressen wurden augenscheinlich Doskozils rechte Signale ausgeblendet.“

Wenn aber der Kärntner LH Peter Kaiser sagt, dieser „Wahlerfolg ist auch ein wichtiges bundespolitisches Zeichen“, und Bürgermeister Michael Ludwig meint, der soziale Zusammenhalt ist Doskozil „genauso wichtig wie das Thema Sicherheit“, dann bleibt es wohl mittelfristig ungemütlich für die Parteivorsitzende.

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