Varianten der alten Meister

Musikschule Linz feierte einen Tag lang vor und im Linzer Brucknerhaus

Auftakt mit Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“, dann ging mit Orchester, Chor und Dirigent Ingo Ingensand die Post ab.
Auftakt mit Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“, dann ging mit Orchester, Chor und Dirigent Ingo Ingensand die Post ab. © Musikschule Linz/Markus Barth

Die Linzer Musikschule mit ihren 4200 Schülern mit ihren Lehrern war am Freitag wieder einmal zu Gast im Brucknerhaus, um ihrer Vielfalt an Musikstücken auf der Bühne zu zeigen. Schon um 10 Uhr waren es die Sing- und Rhythmusklassen der Volksschulkinder, die mit „Ritter Rost u. Heckse Versteckse“ für einen vollen Saal sorgten.

Im Musikpavillon vor dem Brucknerhaus waren am frühen Nachmittag Bands und Ensembles für klingenden „Summer.City.Sound“ zu hören. Im Mittleren Saal stellten sich die Saiten-und Blasmusikinstrumente vor, ein Konzert, das mit Solisten und in Kleingruppen ein vielsaitiges Können auf Geige, Gitarre, Harfe, Hackbrett, Zither, Kontrabass aber auch Blockflöte, Querflöte Zieharmonika zeigte.

120 Mitwirkende

Das Ereignis aber war das Festkonzert als Chor- und Orchesterkonzert um 19.30 Uhr im prall gefüllten Großen Saal mit 120 Mitwirkenden auf der Bühne. Stadt und Land waren zu Gast als kurze Begrüßungsredner, bevor der Ö1-bekannte Moderator Albert Hosp seine Einführung und Ingo Ingensand seinen Taktstock für die Copland Fanfare erhob.

Groß aufklingende Bläser und Pauken gaben den Start zum Fest für ein Werk, das seit 1942 seine Weltkarriere umkreist. Ebenso hat Beethovens „Fünfte“ mit seinem Thema und den vier Noten alle Menschen erobert. So auch das Musikschulorchester, das dann aber in Kürze in den „Summer.City.Sound“ (arrangiert von Christian Wirth) mündete. Auch die berühmte „Air“ Bachs als „Summer of Love“ begann in klingender Andacht im Original, bis Rainer Nova als Composer eingriff, für einen neuen Sound.

Für das Gitarrekonzert von Joaquin Rodrigo (1930) spielte Christian Haimel sein schlackenloses Solo zuerst im Originalklang und dann die Wende, die mit Kunstgriffen von Thomas Mandel (*1965) als Komponist in neuere Gefilde führte. Immer wieder die Überraschung, variierte alte Meister, die komponierenden Lehrer an der Musikschule zeigten ihr Können.

Tribute an „Willi“

Als wichtiger Koordinator des Direktors Christian Denkaier ist bei großen Unternehmungen der Schlagzeuger Engelbert Gangl noch voll im Diensteinsatz vor der Pension. Auch der Großchor der Schule kam mit seiner Leiterin Birgit Kubica (auch Solistin) vor allem mit den Liedern des Willi Resetarits („Alanech fia dii“, „Da Joker“, „Feia“) zum Volleinsatz. Seine Zusage war lang vor dem Tod am 24. April geplant und wurde nun geehrt.

Als Besonderheit kam die Orgel des Brucknerhauses zum Einsatz – dazu der Betreuer und Organist Martin Riccabona, er zitierte Bachs Toccata in d-Moll mit strahlender Fingerfertigkeit und tollem Tempo – auch dieses Wunderwerk BWV 565 geriet in Hans Georg Gutterniggs Komponiereinfall zu einer grandiosen Überleitung. Es gab großen Schlussjubel und stehenden Applaus.

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