Viel Polemik, wenig Inhalt

Trump brandmarkte Gegenkandidat Biden als sozialistische Gefahr

Der viertägige Parteikonvent der Republikaner brachte den Heiligenschein von Präsident Donald Trump besonders zum Leuchten.
Der viertägige Parteikonvent der Republikaner brachte den Heiligenschein von Präsident Donald Trump besonders zum Leuchten. © AFP/Smialowski

Der viertägige Konvent der Republikaner ist mit einer Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Weißen Haus zu Ende gegangen. Trump hatte seine Position für Recht und Ordnung bereits zuvor klar gemacht. Der Feind der Nation im Wahlkampf heißt vielmehr Joe Biden, der „Sozialist“.

Donald Trump kam mit Gattin Melania aus dem Weißen Haus, ein weiterer Regelbruch des Egomanen, und betrat unter Beifallsrufen und Musik das Podium.

Zuvor hatten bereits diverse Redner das Publikum, rund 1500 Gäste, ohne Masken oder Mindestabstand, aufgewärmt. Vorredner waren unter anderem Wohnbauminister Ben Carson, New Yorks Ex-Bürgermeister und Trump-Anwalt Rudy Giuliani und Trumps Tochter Ivanka.

Offiziell nominiert

Trump akzeptierte dabei die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner formell und holte danach zu einem einstündigen Rundumschlag aus. „Alles, das wir bisher erreicht haben, ist jetzt in Gefahr. Das ist die wichtigste Wahl in der Geschichte des Landes“, erklärte Trump.

Die Gefahr, das ist für Trump die „radikale Linke“ und deren Präsidentschaftskandidat, Joe Biden. Dieser ist für Trump ein „trojanisches Pferd für den Sozialismus“.

Mehr Budget für Polizei

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Der Amtsinhaber und seine Vorredner schossen sich auf die von Demokraten regierten US-Großstädte ein, wo die Proteste gegen Polizeigewalt für gewaltsame Auseinandersetzungen und Plünderungen gesorgt hatten.

„Wenn ihr Biden die Macht gebt, dann wird es überall so aussehen wie in Portland, Oregon“, erklärte Trump in seiner Rede. Er will dagegen mit Sparmaßnahmen im Polizeiapparat nichts zu tun haben. „Wir müssen der Polizei die Macht zurückgeben. Sie sind zu eingeschüchtert, um zu handeln“, so Trump.

Zu den Vorfällen in Kenosha, Wisconsin, wo „eingeschüchterte“ Polizisten einen unbewaffneten Schwarzen mit sieben Schüssen in den Rücken offenbar zum Krüppel machten, äußerte er sich nicht.

Auch, dass ein weißer 17-jähriger Waffennarr und Trump-Fan zwei Tage später mit einem Sturmgewehr im Arm unbehelligt von umstehenden Polizisten durch die Stadt Kenosha spazieren und auf Leute schießen konnte, war kein Thema.

Der 17-Jährige hatte dabei zwei Menschen getötet und einen weiteren schwer verletzt. Er wird des Mordes angeklagt.

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