Meinung

von Manfred Maurer

Viel zu tun…

Wie überfällig die vom Integrationsministerium initiierte Dokustelle politischer Islam ist, lässt sich am Buch „Qatar Papers“ ermessen. Es zeichnet nicht nur ein beunruhigendes Bild der internationalen Vernetzung der extremistischen Muslimbruderschaft, sondern liefert dafür vor allem auch viele österreichische Mosaiksteine.

Dass es hier nicht um illegale oder gar terroristische Aktivitäten geht, macht die Angelegenheit nicht weniger problematisch. Experten sehen darin langfristig sogar eine größere Gefahr als in Gruppierungen, die offen Terror propagierenden.

Denn diese sogenannten legalistischen Vereine sind mit rechtsstaatlichen Mitteln schwerer greifbar. Nur ein Beispiel: Die sogenannte Liga Kultur mit Ablegern in Wien und Graz sieht nach eigener Beschreibung als „unsere Hauptaufgabe die Förderung des gegenseitigen Verständnisses der verschiedenen Kulturen“.

„Die Dokustelle politischer Islam sollte über jeden Zweifel an ihrer Existenzberechtigung erhaben sein!“

Klingt wunderbar. In derselben Liga spielt aber auch ein gewisser Yusuf al-Qaradawi, auf dessen Facebook-Seite die Grazer Liga Kultur verlinkt. Al Qaradawi ist ein katarischer TV-Prediger, gilt als Ideologe der Muslimbruderschaft, hält den Holocaust für eine gerechte Strafe Gottes und befürwortet die Todesstrafe für Ehebruch. Dieser Mann hat offenbar auch in Österreich Fans.

Die Dokustelle politischer Islam sollte also über jeden Zweifel an ihrer Existenzberechtigung erhaben sein.

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