voestalpine zum Halbjahr
tief in den roten Zahlen

Dem Stahlkonzern voestalpine hat die Corona-Krise im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 massiv zugesetzt, nachdem er schon davor mit der nachlassenden Konjunktur, US-Strafzöllen auf Stahlprodukte, einer Kostenexplosion im Roheisenwerk in Texas und überbordenden Anlaufkosten in der amerikanischen Automotive-Sparte zu kämpfen hatte.

Unter dem Strich steht ein Nettoverlust von 276 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein Gewinn von 115 Mio. Euro erzielt worden.

Die Umsätze sanken heuer zwischen April und September um 21,9 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro, wie der Konzern Dienstagfrüh mitteilte. Der Personalstand wurde um 6,5 Prozent auf weltweit 47.917 Mitarbeiter spürbar zusammengestrichen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verschlechterte sich gegenüber der Vorjahresperiode deutlich von 666 Mio. auf 395 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) drehte von plus 230 Mio. Euro auf minus 215 Mio. Euro in den negativen Bereich. Grund dafür seien Sonderabschreibungen und die wirtschaftliche Entwicklung.

Es gibt den Angaben zufolge aber erste Signale der Entspannung. Das erste Quartal sei noch von einem massiven Nachfrageeinbruch in beinahe allen Kundensegmenten und Regionen geprägt gewesen, doch im zweiten Quartal sei es zu einer spürbaren Erholung in wesentlichen Branchen gekommen.

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„Das deutlich positive operative Ergebnis EBITDA und die Steigerung des Cashflows zeigen, dass unsere konsequenten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme gegriffen haben“, meinte Konzernchef Herbert Eibensteiner. Gleichzeitig spiegle dieses Ergebnis „die Erholung der Nachfrage in wesentlichen Kundensegmenten im Laufe des zweiten Quartals“ wider. „Trotz positiver Marktsignale bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen in Europa auf die Wirtschaft auswirken werden.“

Mit Ausnahme des Öl- und Gasbereichs sowie der Luftfahrtindustrie sollte sich der positive Nachfragetrend nach Produkten des voestalpine-Konzerns in allen wesentlichen Marktsegmenten auch im zweiten Halbjahr 2020/21 fortsetzen, so die Einschätzung des Managements.

„Deshalb erwartet der Vorstand aktuell unter der Annahme keiner neuerlichen wesentlichen wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie wie beispielsweise behördlich verordnete Maßnahmen in diesem Zusammenhang für das gesamte Geschäftsjahr 2020/21 ein EBITDA in einer Bandbreite von 800 Mio. bis 1 Mrd. Euro“, so Eibensteiner.

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