Voller Impfschutz erst eine Woche nach der zweiten Teilimpfung

Zwei Drittel der jüngeren Personen haben nach Corona-Immunisierung eine Impfreaktion im vertretbaren Ausmaß – Betrifft alle drei Vakzine

Covid-19-Experte Bernd Lamprecht
Covid-19-Experte Bernd Lamprecht © KUK

Der sicherste Schutz vor einer schweren Erkankung durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ist eine Impfung. Aktuell wurden in OÖ bereits 129.555 Impfungen verabreicht, 45.801 Personen haben auch schon den zweiten Stich erhalten.

Die Durchimpfungsrate bei den besonders schützenswerten Bevölkerungsgruppen, bei den über 75-Jährigen, liegt mittlerweile bei 46,8 Prozent.

„Ziel der Impfung war es, ein wirksames Mittel gegen eine todbringende Erkrankung zu entwickeln, möglicherweise wurde etwas großzügig dosiert, um eine sehr gute Immunantwort zu erhalten“, erklärt Lungen-Primar Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Uniklinikum im VOLKSBLATT-Gespräch, die steigende Zahl von Meldungen über Impfreaktionen.

Faktum ist, dass mit zunehmender Immunisierung von etwas jüngeren Personen im Gesundheitsbereich vermehrt Impfreaktionen auftreten – und zwar bei allen drei bisher zugelassenen Vakzinen.

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„Es gibt Menschen, die haben gar nichts, aber etwa zwei Drittel zeigen Reaktionen, von Schmerzen an der Einstichstelle bis hin zu 39 Grad Fieber und Kopfweh. Möglicherweise kann die Dosis bei einer Auffrischungsimpfung etwas reduziert werden, andererseits ist sie vielleicht bei einer Virus-Mutation, bei der das Vakzin um 30 bis 50 Prozent weniger wirksam ist, genau entscheidend, um vor der schweren Erkrankung zu schützen“, zeigt der Covid-Experte die Problematik auf: „Die Bandbreite der Impfreaktionen ist jedenfalls akzeptabel, extreme Probleme wie ein Anaphylaktischer Schock sind wie bei den anderen Impfungen auch extrem selten.“

Zeitfenster einer möglichen Infektion

Sollte jemand im zeitlichen Umfeld der Impfung an Covid-19 erkranken, „kann das zum einen daran liegen, dass der Geimpfte bereits im Vorfeld infiziert war und die Erkrankung erst ausbricht, zum anderen gibt es ein Zeitfenster bis der Impfstoff seine Wirkung entfalten kann.

14 Tage nach der ersten Impfung ist man bereits zu 80 Prozent vor einer Ansteckung geschützt. Der volle Impfschutz ist dann eine Woche nach der zweiten Teilimpfung gegeben“, erklärt Lamprecht. Wenn jemand danach erkrankt, dann war sie nicht wirksam.

Von Michaela Ecklbauer

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