Von einer „blinden Liebe“

Lehárs „Graf von Luxemburg“ feiert am Freitag am Musiktheater Premiere

Ani Yorentz als Angèle
Ani Yorentz als Angèle © Barbara Pálffy

Operettenzeit bricht am Freitag wieder im Linzer Musiktheater an: Denn dann feiert Franz Lehárs „Graf von Luxemburg“ Premiere. Regisseur Thomas Enzinger kündigt für die Linzer Fassung einige Besonderheiten an.

Um einen (operettentypischen) Standesunterschied zu überwinden, soll die Sängerin Angèle Didier mit dem verarmten René, Graf von Luxemburg, eine auf drei Monate begrenzte, arrangierte Ehe eingehen. Die Hochzeit soll geheim und inkognito — ohne, dass das Paar sich dabei sieht — im Atelier eines Malers geschlossen werden. Eine „blinde Liebe“, Irrungen und Wirrungen vorprogrammiert sind …

„Mein Zugang ist, die Operette nicht zwingend in heutige Kleider zu stecken. Wir belassen sie in der Zeit der Jahrhundertwende“, sagt Enzinger. Es sei gerade auch der Hochglanz, der diese Form so attraktiv mache. Er versuche aber, Konflikte der damaligen Zeit für heute verständlicher und die Operette damit auch einem jüngeren Publikum zugänglicher zu machen.

Enzinger verlegt einen Teil der Handlung des Stückes in den Garderobenbereich eines Theaters. Das werde in seiner Inszenierung von Angèle geführt, die er als starke Frau zeigt, die versucht, sich in einer Männergesellschaft durchzusetzen.

Dazu baut der Regisseur noch zwei Nummern aus Lehárs „Clo-Clo“ ein, insofern könne man von einer Neufassung sprechen. Wichtig sei auch der Tanz, der mit der Geschichte verwebt sei und quasi eine zweite Ebene erschließe.

„Auf traumschöne Melodien“ freut sich Marc Reibel, der das Bruckner Orchester leiten wird. Der „Graf von Luxemburg“ stehe der „Lustigen Witwe“ musikalisch um nichts nach. In der Titelrolle ist Matjaz Stopinsek zu sehen, den man in Linz unter anderem schon aus Lehárs „Das Land des Lächelns“ kennt. Seine Angèle wird Ani Yorentz sein, die damit ihr Debüt am Haus feiert. Doppelt besetzt ist die Rolle des Fürsten Basilowitsch mit bekannten Gesichtern, nämlich Alfred Rauch und Matthäus Schmidlechner. mel

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