Von Landschaften, Bäumen und Horizonten …

Künstler im Lockdown und danach im Blickpunkt: Thomas Paster und Johannes Ebner

Thomas PasterJohannes Ebner
Thomas Paster © Eva Hammer

Thomas Paster: Das Wesen von Landschaften

Derzeit ist in der Galerie Traun die Ausstellung „Stille Ereignisse“ von Thomas Paster zu sehen. Den Künstler aus Neufelden im Mühlviertel zieht es massiv in richtige Räume, zum realen 3D-Erlebnis mit echten Menschen. Die Arbeit an einer Serie großformatiger Gemälde, ein Auftragswerk zu moderner Landschaftsmalerei aus dem Mühlviertel und dem Böhmerwald, lässt ihn den erzwungenen Rückzug vergessen. „Jede Landschaft hat ihre eigene Qualität.“

Frühere Arbeiten zeigen, wie fundamental Thomas Paster das Wesen von Landschaften erfasst. Zutiefst respektiert er die Gesetzmäßigkeit der Natur. Regie führt das Licht. Gewässer, Felsen, Bäume oder auch den ganzen Himmel über dem Mühlviertel umfasst er unverkennbar in wenigen dicken abstrakten Pinselaktionen aus Handgelenk und Ellbogen. Impressionistisches, pointilistisches Licht gaukelt ins Unendliche, führt Ahnungen und Emotionen mit sich.

Einengen lässt Paster sich aber stilistisch nicht. Jahrelang war er auch als Cartoonist für auflagenstarke Blätter tätig. Jetzt ärgert ihn die eindimensionale Berichterstattung, enttäuscht ihn der eingeschränkte Blickwinkel der Medien zur Pandemie. Persönlich wünscht er sich eine Auszeit im Sinn von Ortswechsel, raus aus dem Atelier, hin zu Menschen.

Die künstlerische Vielseitigkeit von Thomas Paster dokumentiert: www.lohnzeichnergilde.at/die-illustr-ativ-e-runde/thomas-paster/

Johannes Ebner: Von Bäumen und Horizonten

„Meine Lehrmeister sind die Bäume“, sagt Johannes Ebner, Künstler aus dem Mühlviertel, geboren 1959. Im Sommer 2020 spürte der Künstler den jahrhundertealten Geschichten der Olivenbäume auf Kreta nach. Die Zeit des Stillstands führt ihn jetzt „bei jeder Saukälte“ in Sumpfgebiete und Wälder des Mühlviertels. Viel Zeit verbringt er mit dem Zeichnen und Malen umgestürzter, vor sich hinmodernder Baumriesen.

„Jenseits des Horizontes“ offenbart sich ihm die Natur in ihrer Transzendenz. Der Horizont als Trennlinie zwischen Himmel und Erde, die es nicht wirklich gibt, führt ihn in Bereiche einer endlosen Vergangenheit. Teppichhafte abstrakte Bilder aus Landschaften und Zeichen, wie sie in der Natur vorkommen und zu archaischen Symbolen wuchsen, bieten Flächen für lange Bögen von Assoziationen. „Man darf die Malerei aber auch nicht überfordern, man darf ihr nicht alles umhängen“.

Das digitale „Beplätschern“ mit Kunst aus der Ferne nervt ihn mittlerweile. Obwohl gern auch Eremit, geht ihm der lebendige Austausch mit Freunden speziell vor einem fertigen Bild so richtig ab. Mit einiger Zuversicht hofft er, dass der Spuk bald einmal zu Ende geht. Die Ausstellung „Jenseits des Horizontes“, im Kunstcafé Jindrak wird bis 26. Mai verlängert. Der Künstler kann besucht werden: ebnermalkunst.at

Johannes Ebner
Johannes Ebner ©Eva Hammer

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