Von Sünde und Unendlichkeit

Klangwolke widmet sich mit St. Florianer Sängerknaben Gilgamesch-Epos

Insgesamt werdendrei Schiffe bei der heurigen Linzer Klangwolke bespielt.
Insgesamt werdendrei Schiffe bei der heurigen Linzer Klangwolke bespielt. © Schönebaum, Boudewijn

Dieses Jahr ist es der 10. September, der den Linzer Donaupark zum Schauplatz eines jährlich wiederkehrenden Spektakels macht (außer Wind oder Virus wüten).

Mit dem Gilgamesch-Epos steht diesmal ein 5000 Jahre alter Mythos im Mittelpunkt der Klangwolke. Titel der Open Air-Show: „Mother Gilgamesh“. Die Mutter erzählt die Geschichte, wie Regisseur Pierre Audi erklärt. Den Part übernehmen wird Schauspielerin Sunnyi Melles.

Gemeinsamen Erleben im Donaupark

„Es tut gut, sich mit anderen Dingen, die unserer Existenz ausmachen, auseinanderzusetzen“, lobt Bürgermeister Klaus Luger die Wahl der Verantwortlichen und hebt das gemeinsame Erleben der Klangwolke als Besonderheit der Veranstaltung hervor, die auch heuer wieder vom ORF OÖ begleitet wird.

„In Zeiten, wo wir Frieden brauchen, ist es schön, im Kollektiv zu sein, ohne Gewalt, und ein kulturelles Ereignis erleben, das uns nicht nur berührt, sondern auch formt“, betont der künstlerischer Vorstandsdirektor der LIVA, Dietmar Kerschbaum.

Hauptsponsor der Klangwolke ist erneut die Sparkasse OÖ. Es sei eine „Herzensangelegenheit“, die Klangwolke seit Jahren zu ermöglichen, sagt Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende Sparkasse Oberösterreich.

Audi inszeniert das erste Mal drei Schiffe

Es sei das erste Mal, dass er Schiffe inszeniere, sagt Pierre Audi, der, so Kerschbaum von den Salzburger Festspielen bis zur Met gearbeitet habe. Seit 2018 ist Audi Intendant des Festival d´Aix-en-Provence.

Der Gilgamesch-Epos erzähle die Geschichte von der Zerstörung der Natur durch den Menschen, von Sünde und Bestrafung, so Audi. Es handle auch von Dimensionen von Geschlecht, von Fragen, wie fluid unserer Vorstellungen davon sind. Und schließlich gehe es um die Unmöglichkeit einer Unendlichkeit.

Diese Themen rund um den Mythos Mensch werden gewohnt in ein audiovisuelles Spektakel auf und über der Donau verpackt, drei Schiffe werden bespielt (Bühne und Licht: Urs Schönebaum). Die Kompositionen von Stefan Gregory zitieren berühmte Melodien, selbstredend auch von Anton Bruckner. Ein besonderer Höhepunkt wird die Beteiligung der St. Florianer Sängerknaben werden.

„Neben der Stimme der Mutter brauchen wir auch die Stimme der Kinder“, sagt Audi. Am Klangwolken-Abend werden die St. Florianer Sängerknaben — technisch bedingt — vom Band kommen, die hoffnungsvolle Intention des Regisseurs werden sie dennoch transportieren: „Die Stimmen der Kinder sind die Stimmen der Zukunft.“

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