Von Tirol über Linz nach Tokio

„Auswanderer“ Reitshammer erfüllte sich Traum — Kollege beendete in Graz Karriere

Immer volle Kraft voraus: Bernhard Reitshammer weiß, dass er noch schneller schwimmen kann, wie zuletzt.

Was haben Dominik Koll, David Brandl, Jördis Steinegger, Nina Dittrich, Lena Kreundl und Lisa Zaiser gemeinsam? Die Schwimmer vertraten Oberösterreich in diesem Jahrtausend bei Olympischen Sommerspielen.

Seit dieser Woche ist fix, dass auch 2021 in Tokio wieder ein Athlet aus dem Land ob der Enns im Zeichen der fünf Ringe um Topzeiten kämpfen wird.

Limit und vier Goldene

„Olympia war immer ein großer Traum, das ist die größte Sportveranstaltung der Welt. Als ich die Zeit gesehen habe, war das ein richtig cooles Gefühl“, strahlte Bernhard Reitshammer nach dem unterbotenen Limit über 100 m Rücken. Der Staatsmeistertitel über diese Distanz war praktisch die Draufgabe. Insgesamt holte der 26-Jährige beim „Geister-Event“ in Graz vier Goldene (50, 100, 200 Rücken und 50 Brust).

Für den olympischen Traum brach Reitshammer Ende 2016 seine Zelte in der Heimat Tirol ab, um sich der Linzer Trainingsgruppe um Landestrainer Marco Wolf anzuschließen. „Das war zu 100 Prozent die richtige Entscheidung“, betonte der Heeressportler des ASV Linz, der jetzt erstmals „eine Woche nix tun“ wird, außer vielleicht von einer Olympia-Medaille zu träumen.

Denn nur dabei sein, ist für Reitshammer in Tokio zu wenig. „Das Finale ist das große Ziel.“ Was ihn so optimistisch stimmt? „Das Rennen in Graz war schlussendlich gar kein so gutes. Ich und mein Trainer sind sich sicher, dass es schneller geht.“ Denn die 53,76 Sekunden würden die in der Corona-Pause im Training erarbeiteten Verbesserungen (vor allem in der Tauchphase) nicht widerspiegeln.

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Wie oft er noch die Möglichkeit bekommt, die Zeit im Wettkampf zu drücken, ist offen, denn hinter den Weltcups stehen coronabedingt noch einige Fragezeichen.

Das schmälert auch die Möglichkeiten anderer OÖ-Athleten wie Cornelia Pammer (VOLSKBLATT-TopTalent 2018) oder Alexander Trampitsch noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Bei den Meisterschaften lief es für Pammer mit drei Titel n (100 Freistil, 100 und 200 Brust) Medaillenmäßig sehr gut.

TopTalent hört auf

Das VB-Toptalent 2014 beendete hingegen in Graz seine Karriere. Sebastian Steffan trat mit dem Titel über 400 Meter Lagen von der Profi-Bühne ab. „Im Großen und ganzen war es die schönste, Härteste und herausforderndste Zeit meines Lebens, die heute mit einem weinenden aber definitiv auch strahlenden Auge zu Ende geht“, erklärte der 23-Jährige via Facebook.

Im Juni 2017 war er positiv auf den im Wettkampf verbotenen Wirkstoff Heptaminol getestet und für ein Jahr gesperrt worden.

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