Meinung

von Markus Ebert

Vorzeitiger Anpfiff

Kommentar zu Skandalisierungsversuchen.

Der Bundespräsidentschafts-Wahlkampf ist in vollem Gang. Und das, obwohl erst im kommenden Jahr gewählt wird und sich die präsumtiven Kandidaten vordergründig bedeckt halten.

Vordergründig deshalb, weil jedenfalls Doris Bures und Norbert Hofer — obwohl offiziell nicht als kandidaturwillig deklariert — schon kräftig aufgezeigt haben.

Der Blaue mimt den Konsensualen seiner von Herbert Kickl rabaukenhaft geführten FPÖ, die Rote wiederum mahnt in einem Gastkommentar allen möglichen Respekt vor der Macht des Parlaments ein. Bemerkenswert: Die Parteizugehörigkeit von Bures, die insbesondere Präsident Wolfgang Sobotka und der ÖVP eine reinsemmelt, wird nicht erwähnt — offenbar wird im Hinblick auf die Präsidentschaftskandidatur schon das politische Neutrum vorbereitet.

Aber auch Alexander Van der Bellen hat aufgezeigt: Als Hüter der Verfassung wäre er ein Aspirant für eine zweite Kandidatur

Was heißt das für die Koalition: Weiterarbeiten, denn das vorzeitig angepfiffene Match um die Hofburg lässt nur rot-blaue Spiegelfechtereien im Sinne des Skandalisierens der Regierungspolitik erwarten. Solche Angriffe erfordern aber keine verstärkte Defensive, sondern eine durchschlagskräftige Offensive.

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