VW Golf: Die achte Erstausgabe

Den VW Golf gibt es nun in achter Generation als „First Edition“. Rundum vernetzt, optisch stilsicher und fahrtechnisch ausgereift präsentiert sich der Wolfsburger Bestseller erneut als Messlatte im Kompaktsegment.

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Der VW Golf genießt hierzulande eine Ausnahmestellung. Das Kompaktwagen-Segment trägt landläufig seinen Namen; die Golf-Klasse. Der VW-Evergreen, den die Wolfsburger seit 1974 produzieren, war auch jahrzehntelang das meistverkaufte Auto in der Alpenrepublik.

Erst voriges Jahr musst er für den Konzern-Konkurrenten Skoda Octavia den Platz an der Sonne räumen. Nicht ohne markeneigene Querschüsse; denn das SUV VW T-Roc hat auch fleißig an den Verkaufszahlen des Golf geknabbert. Nun schickt VW den Golf in seiner achten Generation zu den Händlern – und es wird wohl ein spannendes Match, denn auch der Skoda Octavia kommt heuer runderneuert heraus.

Typenschein

VW Golf 1,5 TSI Style

Preis: ab € 30.795,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 34.427,18 unter anderem inklusive Markteinführungspaket € 2692,54; einen VW Golf (1,5 TSI Life) gibt es ab € 26.990,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 354,24 jährlich
Garantie: 2 Jahre Neuwagengarantie, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 2 Jahre Reparatur-Gewährleistung auf Werkstattarbeit, Originalteile und Originaltauschteile
Service: alle 30.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Turbolader, Direkteinspritzung, Partikelfilter, 1498 cm³, 96 kW/130 PS bei 5000 U/min, max. Drehmoment 200 Nm bei 1400-4000 U/min
Getriebe: Sechsgangschaltung
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 214 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 s
Leistungsgewicht: 9,85 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 5,4 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 5,8 Liter
CO2-Ausstoß: 110 g/km
NOx: 0,0472 g/km; Euro 6

Eckdaten:
L/B/H: 4284/1789/1491 mm
Radstand: 2619 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1280/1800 kg
Kofferraum: 381-1237 Liter
Tank: 50 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 225/45 R17 91W auf 17“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC
Airbags: 6

VW hat sich – entgegen dem Trend – lange mit einer neuen Generation Zeit gelassen, denn die siebente Auflage des Klassikers datiert mittlerweile aus dem Jahr 2012 mit einem größeren Update aus dem Jahr 2017.

Der VW Golf in seiner achten Generation ist nun die behutsame Weiterentwicklung – zumindest, wenn man den Kompakten rein äußerlich betrachtet.

Er ist im Vergleich zum Vorgänger länger, niedriger und schmäler – dazu trägt er den Schriftzug prominent im Heck. Erhältlich ist der 4,284 Meter lange Wagen nur mehr als Viertürer und die markantesten Änderungen sind die nun flacheren LED-Scheinwerfer, die deutlich zutage tretende Schulterlinie und eben die flachere Silhouette.

Innen jedoch spielt´s Rambazamba: „Raus mit allen Knöpfen“ war wohl das Motto. Virtuelles Cockpit mit 10,25 Zoll Diagonale, der mittige 8,25 Zoll große Touchscreen als Kommandozentrale sowie eine gut funktionierende Sprachsteuerung – das sind die Innenraum-Zutaten des Golf und Vergleichbares sucht man in der Kompaktklasse vergebens.

Der innen üppig dimensionierte Golf bietet sozusagen eine digitale Erlebniswelt im fein gestalteten Innenraum. Das Ganze funktioniert durch die Bank kinderleicht. Nach wenigen Minuten hat man den Dreh draußen – auch wenn es keinen Drehregler, sondern lediglich einen „Touch-Slider“ für Temperatur und Laustärke gibt.

Lediglich am wuchtigen Lederlenkrad sind noch etliche Knöpfe montiert. Sie dienen der Steuerung der digitalen Cockpitanzeigen, der Lenkradheizung, der Lautstärkenregelung oder des adaptiven Tempomaten. Und: die umfangreichen Assistenzsysteme lassen sich dort ebenfalls ein- und ausschalten.

Der VW Golf zeigt sich auch hier als Trendsetter, so beherrscht er Car2X-Kommunikation (wichtige Voraussetzung für Autonomes Fahren), hält die Spur, warnt im Spiegel vor Objekten im toten Winkel, erkennt Verkehrszeichen und schaltet bei Bedarf Licht- und Scheibenwischer selbstständig ein und aus. Manchmal reagieren die Sensoren jedoch hypernervös.

Als sogenannte First Edition wartet der 34.400 Euro teure Wolfsburger mit einer umfangreichen Ausstattung auf: Neben den schon erwähnten Assistenzsystemen, gibt´s Sitzheizung, USB-Ports, Klimaanlage, eine Metallic-Außenlackierung namens Limonengelb, Ledergestühl, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz mit Memoryfunktion – aber kein Head-up-Display und Rückfahrkamera. Freilich finden sich die beiden Dinge auf der fair bepreisten Zubehörliste, wie auch Panorama-Glasdach und Anhängekupplung.

130 PS leistet der aufgeladene Vierzylinder; und die reichen für den 1,28 Tonnen schweren Fünfsitzer locker. Das Turboloch des Benziners ist kaum spürbar, die Beschleunigung geht in Ordnung, dazu kommt eine exakte Sechsgangschaltung mit einem elendslangen sechsten Gang.

Die Unterschiede bei den Fahrmodi sind jedoch nur marginal – als beste Abstimmung entpuppt sich der Komfort-Modus, der ausreichend Fahrspaß garantiert und den Verbrauch laut Bordcomputer immer unter der Sechs-Liter-Marke belässt. Das Fahrwerk mit seinen adaptiven Dämpfern nimmt fast jeder Straße den Biss, so fein bügelt es Unebenheiten weg.

Der Golf pickt zudem satt auf der Straße, neigt erst spät zum Untersteuern und auch die Bremsen sind eine Wucht. Viel besser kann man es im Kompaktsegment zurzeit nicht hinbekommen.

Fazit: In Konkurrenz mit dem Octavia liefert der VW Golf eine Steilvorlage. Der kompakte Klassiker zeigt sich runderneuert, ohne seine Gene zu verleugnen. Der Wagen punktet jedenfalls auf voller Länge: bestens vernetzt, üppig ausgestattet, großzügige Platzverhältnisse und sagenhafte Fahreigenschaften. VW stellt mal wieder unter Beweis, mit jeder neuen Generation die Messlatte in der Kompaktwagen-Klasse höher zu schrauben. So auch dieses Mal; der Erfolgslauf geht also weiter – so viel ist jetzt schon sicher.

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