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Na wer sagt´s denn? 320 PS, 420 Newtonmeter Drehmoment, in weniger als fünf Sekunden auf Tempo hundert und eine Spitzengeschwindigkeit laut Zulassungsschein von 270 km/h.
Das ganze zur Verfügung gestellt vom aufgeladenen Vierzylinder aus dem Hause VW mit zwei Litern Hubraum garniert und der Weitergabe der Leistung an alle vier Räder. Lauter Argumente für einen Benzinverbrauch im zweistelligen Bereich. Und natürlich: Das geht. Im Sport-Modus, die Automatik via Paddles künstlich im oberen Drehzahlbereich und mit Kavalierstarts und abrupten Bremsmanövern.
Typenschein
VW Golf R TSI 4Motion DSG
Preis: ab € 54.436,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 72.428,10 unter anderem inklusive adaptive Fahrwerksregelung € 1119,15, Businesspaket Pro € 1431,-, Design-Paket Black Style € 375,30, LED-Matrixscheinwerfer € 1044,90, Lederpaket Nappa € 3133,35, R-Performance-Abgasanlage € 4110,75, R-Performance-Paket € 2450,25, Rückfahrkamera € 348,30, Harman Kardon-Soundsystem € 729,-, Telefonschnittstelle Comfort € 498,15 und Außenfarbe Lapiz Blue Metallic € 822,15; einen VW Golf (Life 1,0 TSI) gibt es ab € 23.940,-
NoVA/Steuer: 14 %/ € 2064,96 jährlich
Garantie: 2 Jahre Neuwagengarantie, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 2 Jahre Reparatur-Gewährleistung auf Werkstattarbeit, Originalteile und Originaltauschteile
Service: alle 30.000 km oder jedes Jahr
Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1984 cm³, 235 kW/320 PS bei 5350 U/min, max. Drehmoment 420 Nm bei 2100-5350 U/min
Getriebe: Siebengangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,7 s
Leistungsgewicht: 4,77 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 7,9 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 8,6 Liter
CO2-Ausstoß: 180 g/km
Euro 6
Eckdaten:
L/B/H: 4290/1789/1458 mm
Radstand: 2628 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1526/2030 kg
Kofferraum: 374-1230 Liter
Tank: 55 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 235/35 R19 91Y auf 19“-Alus
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 7
Ist nicht sonderlich intelligent, denn es geht auch anders im VW Golf R mit seinem markanten Dachspiler. Denn gesittet auf der Autobahn mit eingeschaltetem (hypernervösen) adaptiven Tempomaten begnügt sich der Golf R auch mit rund sieben Litern.
Wobei gesittet das maximal erlaubte Höchsttempo von 130 km/h bedeutet. Dem wummernden Benziner unter der markanten Haube merkt man zu fast jedem Zeitpunkt an, dass er mehr könnte – und zwar deutlich mehr.
Das macht sich etwa bei Zwischensprints bemerkbar, bei denen der aufgeladene Zweiliter nach einer Gedenksekunde röhrend vorwärts prescht, über die Doppelendrohre einen satten, markanten Spruch loslässt und die Siebengang-Doppelkupplung wieselflink schaltet und waltet.
Die Straßenlage des allradgetriebenen fünfsitzigen Fünftürers mit optionalem R-Performance-Paket und R-Performance-Abgasanlage ist dabei zu jeder Zeit phänomenal, wiewohl das Fahrwerk die Insassen zu jeder Zeit prägnant über den Straßenzustand, Querrillen oder Schlaglöcher aufklärt.
Entsprechend groß ist dann die Fahrfreude bei allen, die es sportlich lieben, enge Kurvenradien mit möglichst hohem Tempo durchfahren und dabei den Golf R stoisch seine Bahnen ziehen lassen. Möglich wird das auch dank einer Zusatzeigenschaft des Allradantriebs. VW nennt das 4Motion-Allrad R-Performance Torque Vectoring. Dabei verteilt eine zweite Kupplung in der Kurve hundert Prozent des Moments auf das äußere Rad.
Um den R ans Limit zu bringen, muss man daher auch als Fahrer ans Limit gehen, so austariert zeigt sich Golf bei nahezu allen Witterungsbedingungen, wiewohl einige Fahr- und Motoreinstellungen auf die Rennstrecke gehören. Die Sportbremsen sind generell genauso phänomenal wie die Sitzergonomie auf dem Ledergestühl, das sich sowohl beheizen als auch belüften lässt.
Innen spielt´s zudem ein Technik-Rambazamba a la „Raus mit allen Knöpfen“. Virtuelles Cockpit mit 10,25 Zoll Diagonale, der mittige Touchscreen als Kommandozentrale sowie eine gut funktionierende Sprachsteuerung mit lediglich kleinen Tücken. Der geräumige GTI bietet eine digitale Erlebniswelt im fein gestalteten Innenraum.
Das Ganze funktioniert durch die Bank kinderleicht. Nach wenigen Minuten hat man den Dreh draußen – auch wenn es keinen Drehregler, sondern lediglich einen sogenannten Touchslider für Temperatur und Laustärke gibt. Lediglich am wuchtigen Lederlenkrad sind noch etliche Knöpfe montiert.
Platztechnisch zeigt sich der assistenztechnisch aufgemotzte Golf R wie seine Brüder mit weniger PS. Vorne gibt’s massig viel davon, hinten wird´s zu Dritt kuschelig. Das perfekt verarbeitete Gepäckabteil (ohne elektrische Heckklappe) fasst passable 374 Liter; mit Erweiterungsoption auf annehmbare 1230 Liter.
Fazit
Rassig, röhrend und rasant und auch recht teuer. Für den PS-Spaß muss man mindestens 54.000 Euro berappen. Mit fair eingepreisten Extras klettert der Preis des optischen biederen VW Golf R auf gut 72.000 Euro, was für einen Kompakten happig ist.
