VW setzt beim automatisierten Fahren auf Qualcomm-Chips

Volkswagen verbündet sich bei der Entwicklung selbstfahrender Autos mit dem US-Chiphersteller Qualcomm. „Das wird so kommen“, sagte eine Person mit Kenntnis der Pläne.

Demnach will VW einen speziell für das automatisierte Fahren entwickelten Chip von Qualcomm ab Mitte des Jahrzehnts in Fahrzeuge aller Marken des Konzerns einbauen.

Der Vertrag habe eine Laufzeit bis 2031 und ein Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro. Als erstes hatte darüber das „Handelsblatt“ berichtet.

Der Insider sagte Reuters, Volkswagen-Chef Herbert Diess habe die Vereinbarung bei einem Besuch am Sitz des US-Konzerns in San Diego Mitte April unterzeichnet. Die Allianz könnte bereits am Dienstag veröffentlicht werden, sagte eine weitere Person. Volkswagen äußerte sich nicht zu den Informationen.

Volkswagen hatte sich vor Kurzem mit dem weltgrößten Autozulieferer Bosch zusammengetan, um die Entwicklung von Software für sebstfahrende Autos (Level 4) zu beschleunigen. Europas größter Autobauer muss sich sputen, da chinesische Hersteller mit eigenen Softwaresystemen in Europa bereits an die Tür klopfen.

BMW arbeitet beim automatisierten Fahren bereits mit Qualcomm zusammen, Mercedes-Benz kooperiert mit dem Chip- und Technologiekonzern Nvidia. Anders als die beiden süddeutschen Konkurrenten setzt Volkswagen bei der Softwareentwicklung auf einen höheren Eigenanteil. „Wir kaufen kein Paket“, heißt es dazu aus dem VW-Konzern.

Die Chips von Qualcomm sollen Fahrzeuge der nächsten Generation ins Rollen bringen, für die Volkswagen die Projekte Trinity und Artemis aufgelegt hat. Die Software-Entwicklung hat Volkswagen bei der Tochter Cariad gebündelt, für die Konzernchef Diess selbst verantwortlich ist. Das zeigt, welche Bedeutung die Software beim Wandel des Autobauers zu einem Mobilitätsanbieter hat.

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