Waldbrände – Teilweise nur halb so viel Niederschlag wie üblich

Im Süden und Osten Österreichs ist seit Jahresbeginn in vielen Regionen weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge gemessen worden. An der Wetterstation Graz-Universität etwa war es in den vergangenen 120 Jahren nur zwei Mal ähnlich trocken.

Das berichtete am Donnerstag die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), die auch auf die hohe Waldbrandgefahr hinwies.

In der österreichweiten Auswertung fiel seit Jahresbeginn rund 30 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt. „Besonders trocken war es im Süden und Osten Österreichs – von Osttirol über Kärnten und weite Teile der Steiermark bis in die Region Burgenland, Wien, Weinviertel“, erläuterte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik, „hier fehlen größtenteils 50 bis 80 Prozent einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge für den Zeitraum Jänner bis Anfang April. Im Westen Österreichs ist es derzeit zum Teil um 20 bis 40 Prozent zu trocken.“

Bei der Universität Graz kamen von 1. Jänner bis 8. April nur 30 Millimeter Niederschlag zusammen. In einem durchschnittlichen Jahr sind es 101 Millimeter. Ähnlich trocken war es in der steirischen Landeshauptstadt im Zeitraum von 1. Jänner bis 8. April nur in den Jahren 2019 und 1949 mit jeweils 38 Millimeter Niederschlag. Auch die Zahlen für Wien und Lienz zeigen die ungewöhnliche Trockenheit. An beiden Orten war der Zeitraum ab Jahresbeginn einer der 15 trockensten der vergangenen 120 Jahre.

Die aktuelle Gefahr von Wald- und Flurbränden betrifft den Großteil von Österreich. Dafür ist nicht nur der wenige Niederschlag der letzten Wochen verantwortlich. Zusätzlich sorgten das oft warme und windige Wetter seit Jahresbeginn für eine starke Verdunstung und somit für ein Austrocknen der Böden.

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Derzeit sind laut ZAMG bis weit in die nächste Woche hinein keine flächendeckend größeren Regenmengen in Sicht. Es gibt höchstens vereinzelte Schauer, die am Montag und in der Nacht auf Dienstag vorübergehend häufiger werden können, besonders im Bergland.

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