Was alles zu unserer Identität gehört

Antworten gibt die erste communale Oberösterreich ab 1. Juli in Eferding

Landeshauptmann Thomas Stelzer (M.), Kulturdirektorin Margot Nazzal (3.v.r), OÖ Landes-Kultur-Chef Alfred Weidinger (r.), Eferdings Bgm. Christian Penn (2.v.r.) , Vizebgm. Gerhard Uttenthaler (l.), Georg Starhemberg (3.v.l.) und Bgm. Mario Hermüller (2.v.l.), Obmann des Regionalentwicklungsverbandes Eferding.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (M.), Kulturdirektorin Margot Nazzal (3.v.r), OÖ Landes-Kultur-Chef Alfred Weidinger (r.), Eferdings Bgm. Christian Penn (2.v.r.) , Vizebgm. Gerhard Uttenthaler (l.), Georg Starhemberg (3.v.l.) und Bgm. Mario Hermüller (2.v.l.), Obmann des Regionalentwicklungsverbandes Eferding. © Land OÖ/Max Mayrhofer

Nach dem Aus für die Landesausstellungen hat das Land OÖ bekanntlich zwei neue Formate, KulturEXPO und communale, konzipiert. Letztere findet nun ab 1. Juli und bis 15. November zum ersten Mal in Eferding statt.

Die Stadt feiert damit ihr 800-jähriges Bestehen. Bespielt werden verschiedene Plätze, die Familie Starhemberg macht bisher kaum erschlossene Räume ihres Schlosses für die zentrale Ausstellung (bis 26. Oktober) zugänglich.

Als Thema hat man „Identität“ gewählt. Und die wird von allen Seiten und auf verschiedenste Art künstlerisch ergründet. „Gerade in diesen Zeiten ist Identität ein Thema, mit dem sich viele besonders intensiv beschäftigen“ so Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Präsentation. „Bei der communale geht es darum, Tradition und zeitgenössisches Kulturschaffen in Austausch zu bringen und so Entwicklungen aufzuzeigen.“

Ausstellung im Schloss Starhemberg

Mitarbeiter seien seit einiger Zeit mit Aufnahmegeräten unterwegs, um mit Menschen aus der Region über Identität — Erwartungen, Vergangenheit oder Probleme — zu sprechen, berichtet Landeskultur-Chef Alfred Weidinger. „Die ,Eferdinger Geschichten´ alleine wären ein Buch wert“, sinniert er über eine Publikation, die am Ende der communale stehen könnte.

Ausschnitte aus den Interviews werden im Schloss zu hören, Einheimische aber auch zu sehen sein: Sie tauchen auf zeitgenössischen Porträts in der Ahnengalerie der Starhembergs auf. Historische Darstellungen zu den Bauernkriegen werden zeitgenössischen Positionen dazu gegenübergestellt, in Sachen Wohnkultur findet man sich in einer Bauernstube ebenso wieder wie am fürstlich gedeckten Tisch.

Eine spannende Auseinandersetzung ermöglichen auch sogenannte Cartes des visite, kleinformatige Fotografien, die typischen Familienaufnahmen am Ende des 19. Jahrhunderts, die Aufschlüse über Eigenarten der Region geben. „Die Eferdinger Frauen etwa hatten ihre ganz eigene Art, Kopftuch zu binden“, so Ko-Kuratorin Mona Horncastle.

Niederschwellig und erlebnisorientiert

„Uns geht es darum, das Publikum überall einzubinden“, so Kulturdirektorin Margot Nazzal. „Die Zugänge zu Kunstprojekten sollen niederschwellig und erlebnisorientiert sein.“ Die von Julia Ransmayr kuratierte communale sphäre ist ein multidisziplinäres Projekt, das u.a. Performances und installative Formate am Stadt- oder Schiferplatz und in der Spitalskirche zeigt oder Leerstände damit belebt, also Alltagsräume, Menschen und Kunst zusammenbringt. Internationale Künstler sind ebenso vertreten wie regionale wie Evelyne Kreinecker oder Antonia Riederer. „Ein Bettchen von Trost“ etwa ist eine interaktive Installation der Belgierin Hanneke Paauwe, wo sich die Besucher mit ihrer eigenen Biografie beschäftigen. Die Eferdinger Schriftstellerin Karin Peschka stellt sich mit Lesungen ein. Der Campus Eferding tritt in Diskussion mit der Bevölkerung. Im Rahmen dessen ist der Keplersalon zu Gast in Eferding.

Das Land hat für die communale ein Budget von zwei Millionen Euro vorgesehen. Durch die intensive Vorbereitung habe sich ein verstärktes Miteinander ergeben, freut sich Georg Starhemberg, der das Format „als große Chance sieht, um auf die beeindruckende Geschichte und hohe Qualität in unserer Region hinzuweisen“.

Mit dem für sieben Euro erhältlichen communale-Pass, der bei fünf lokalen Betrieben erhältlich sein wird, kann man sämtliche Angebote der communale während der gesamten Laufzeit besuchen. Für Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr und Menschen mit Beeinträchtigung ist der Eintritt frei.

www.communale.at

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